Neue EU-Parlamentspräsidentin aus Malta

Das Europäische Parlament hat eine neue Präsidentin gewählt: Roberta Metsola. Unter den bisherigen 32 Vorsitzenden ist sie erst die dritte Frau an der Spitze des Plenums. Die konservative Abgeordnete wird für die nächsten zweieinhalb Jahre dem Parlament vorstehen. Sie kommt aus Malta. Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte beobachtet diese Wahl mit großem Interesse. Die Jahresfahrt 2018 ging nach Malta. Ein großes Thema war dabei die Ermordung der Investigativjournalistin  Daphne Caruana Galizia. Sie wurde ermordet, weil sie dabei war, das System von Geldwäsche und Korruption in Malta aufzudecken. Damalige Regierungskreise waren darin verwickelt. Roberta Matsola hat sich einen Namen gemacht, weil sie sich als EU-Politikerin für die Aufklärung des Bomben-Attentats eingesetzt hat. Inzwischen sind erste Täter verurteilt.

Die Ermittlungen gegen die hochrangigen Hintermänner des Bombenanschlag gehen weiter. Der maltesische Blogger Manuel Delia hat tagesschau.de einige Hintergrundinformationen gegeben. Die Reisegruppe der LGPZ hat sich 2018 mit dem Blogger getroffen und von ihm viel über Daphne Caruana Galizia und das maltesische Politik-System erfahren. Die damalige Regierung ist inzwischen abgelöst worden.

Nach einem Besuch im Aachener Rathaus während der Jahresfahrt 2019 in die Euregio Saar-Lor-Lux und einem Gespräch mit dem Aachener Karlspreis-Komitee hat  die LGPZ beschlossen, Daphne Caruana Galizia für die posthume Verleihung des Aachener Karlspreises vorzuschlagen. Hier der Wortlaut des LGPZ-Vorschlags. Das Komitee bezeichnet posthume Ehrungen allerdings als unüblich.

Roberta Metsolas Einsatz bei der Aufklärung des Mordes  an Daphne Caruana Galizia  ( Hier weitere Informationen der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG )und ihr politisches Engagement, so dass die Regierung unter Ministerpräsident Muscat abgewählt wurde, nötigen der LGPZ höchsten Respekt ab. „Deshalb wirkt es auch glaubwürdig, wenn Roberta Metsola erklärt, dass sie in ganz Europa gegen Ungerechtigkeiten und Korruption kämpfe und zum anderen die Kluft zwischen der Politik-Blase in Brüssel und den Bürgerinnen und Bürgern verringern wolle“, erklärt LGPZ-Vorstandsmitglied Rolf Eickmeier.

Die zum Teil erschreckenden Erfahrungen während der Malta-Reise des Jahres 2018 beschreibt Hermann Haack in einem sehr aufschlussreichen Interview. Er bezeichnet „die Insel als einen Hotspot internationaler und europäischer Probleme“.

 

 

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