Krieg in der Ukraine: Tagebuchnotizen

Hans Christian Heinz lebt und arbeitet seit fast 30 Jahren in der Ukraine, und zwar in Lviv, dem früheren Lemberg.

Von dort berichtet er regelmäßig über das Leben nach dem Angriff Russlands.


12. Februar 2024

Zu der Situation in Lviv nach zwei Jahren Krieg schreibt Hans Christian Heinz:

Zur Situation in der Ukraine und in Lemberg berichten die ARD und das ZDF seit Frühjahr 2022 vor Ort und sehr kompetent, so dass meine Ausführungen ab Februar 2022 dort solide fortgeschrieben werden.
Luftalarm haben wir mehrmals in der Woche, die letzten schweren Angriffe mit Drohnen und Raketen waren am 29.12.2023 und am 02.01.2024, auch hierüber hatten ARD und ZDF berichtet.
Selbstredend belastet der Krieg unseren Alltag, doch man hat sich längst daran gewöhnt. Auch an all die Begleiterscheinungen.

Montag, 18.04.2022

20:01 Uhr

Hallo ins Lipperland,
der heutige russische Luftangriff mit – wie mittlerweile korrigiert wurde – vier (statt fünf) einschlagenden Raketen am frühen Vormittag (8.39 Uhr Ortszeit) galt Güterbahnhofsanlagen und bewusst auch benachbarten Gebäuden (ein Autoservice zwischen Wohnhäusern!!!) im Westen der Stadt, über zwölf Kilometer Luftlinie von uns entfernt.
Die Güterbahnhofsanlagen waren wohl in der Sowjetzeit militärisch genutzt. Bei den nunmehr veröffentlichten Handy-Videos zu den Einschägen sieht man auf Bildern jedoch keinerlei Folge-Detonationen. Auch eine mögliche Zerstörung von Bahnanlagen, z.B. der Magistrale nach Kyjiw, scheidet als Motiv aus, da diese etwas abseits liegt. 
Also ein reiner Terror-Angriff und die Nachricht vom Despoten aus Moskau, dass wir immer noch getroffen werden können.
Es gab leider – Stand jetzt – sieben Tote (darunter ein Kind) und mindestens zehn weitere Verletzte, alles Zivilisten.
Beim Luftalarm (ab 7.54 Uhr Ortszeit) war ich die meiste Zeit in der Küche und habe die Einschläge dieses Mal gar nicht gehört.
Wie schon vorgestern vermeldet wurde, hat der russländische Monopol-Hersteller von modernen Lenkwaffen-Marschflugkörpern und -Raketen die Produktion einstellen müssen und die männliche wehrfähige Belegschaft aufgefordert, sich freiwillig zur Teilnahme an der „militärischen Spezial-Operation“ in der Ukraine zu melden. Grund für den Produktions-Stopp sind fehlende Komponenten (Mikrochips u.ä.), die aufgrund der westlichen Sanktionen nicht mehr importiert werden können und der Lagervorrat nun aufgebraucht ist. Bei der Moskauer Mörderbande leeren sich die Arsenale …
Alles wird gut!

Beste Grüße aus Galizien

Freitag, 08.04.2022

17:46 Uhr

Hallo ins Lipperland,
uns geht es den Umständen entsprechend gut. Die Luftalarme, zuletzt zwei bis drei Mal täglich etwa eine halbe Stunde, hatten keine weiteren Folgen mehr für unsere Stadt.
Humanitäre Hilfsleistungen werden weiterhin auch aus Deutschland organisiert und an die polnisch-ukrainische Grenze sowie teils auch direkt bis in die Ukraine gebracht.
Vorgestern sah ich ein geparktes Fahrzeug aus dem Landkreis Rheinpfalz (RP) in meinem Heimat-Bundesland, der Kleinbus war mit ukrainischer Flagge und der Beschriftung „Hilfe für die Ukraine“ versehen. Leider fehlte die Besatzung, sonst hätte ich das Gespräch mit den Helfern gesucht.

Ich werde mich am Wochenende an den Bundestagsabgeordneten in meinem Heimat-Wahlkreis mit einem Gesuch wenden, dass dieser sich für verstärkte Waffenlieferungen an die Ukraine einsetzt.
Bisher nehme ich den deutschen Beitrag in der Spirale „zu wenig – zu spät“ wahr. Wenn ich daran denke, wie viele Schützenpanzer Marder betriebsbereit und wie viele Kampfpanzer Leopard 1-A5 eingemottet sind, die SOFORT bereitgestellt werden könnten.
Deutschland sollte nicht nur finanziell vorangehen, sondern auch mit Waffenlieferungen, die nachhaltig sind und weitere zivile Opfer vermeiden helfen.
Putin und Rusland müssen diesen Krieg verlieren, sonst kommt die nächste Aggression aus Moskau bestimmt.

Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

Donnerstag, 31.03.2022

21:07 Uhr

Die Ukrainer wehren sich mit allen verfügbaren Mitteln und bis zu dem Moment, an dem der letzte Aggressor-Soldat unser Land verlassen hat. Was für Sorgen die russländischen Streitkräfte haben, soll uns gleich sein. Wenn man es nicht auf die Reihe bekommt, soll man es bleiben lassen und gleich nach Hause gehen.
Die Russen müssen wohl mit ihren Folterwerkzeugen haushalten und terrorisieren nun vor allem die Städte im Norden und Osten. Bei uns war die vergangene Nacht und den ganzen Tag über alles ruhig.
Eine weitere Evakuierungsmaßnahme in Mariupol soll nun morgen stattfinden.
Es stehen für ca. 160.000 Menschen aber nur 45 Busse bereit. Toll. Im Verhältnis noch geringer als die Zahl der Rettungsboote auf der Titanic.
Und das Internationale Rote Kreuz hat tatsächlich zwei Pritschen-Lastwagen mit Hilfsgütern bereitgestellt, begleitet von zwei Jeeps. Davon kann man ja so viele Leute wochenlang ernähren …
Ein internationales Armutszeugnis.
Und in Deutschland – aber auch in Österreich und anderen Ländern der EU – ist der warme Hintern und sind die Interessen der Wirtschaftsunternehmen wichtiger als harte Sanktionen gegen Putin und seine Mörderbande.
Noch ein trauriges Beispiel: über die am 28. Februar von der Ukraine über den Botschafter in Berlin eingereichte dringende Bedarfsliste an Verteidigungswaffen und militärischen Hilfsgerätschaften wird doch tatsächlich in den nächsten Tagen durch die Bundesregierung entschieden.Da hat man über vier Wochen Zeit verplempert, in den Hunderte oder gar Tausende Leben von Soldaten und Zivilisten hätten gerettet werden können. Vor allem verschleppt durch die Bundesministerin der Verteidigung, wobei ich diese Posten-Besetzung, um der Frauenquote zu genügen, für einen absoluten Fehlgriff halte. Leider fallen die Strucks nicht vom Himmel …
Ein weiteres deutsches Armutszeugnis.

Vor etwas über einer Woche sagte eine stellvertretende Bürgermeisterin aus einer Stadt nordöstlich von uns: „Wir haben eine ganze Lagerhalle voller Süßwaren, die uns aus Deutschland und der EU geschenkt wurden. Und Unmengen an Kleiderspenden. Es könnte aber sein, das bald niemand mehr da ist, der diese Kleidung tragen und die Schokolade essen kann.“ 

Trotzdem wird alles gut!
Beste Grüße aus Galizien

Mittwoch, 30.03.2022

17:13 Uhr

Wir haben nun den siebten Luftalarm innerhalb von 24 Stunden, meist nur für 30 bis 60 Minuten. Passiert ist bei uns seit dem vergangenen Samstagabend nichts. 
Die Luftterror-Aktivitäten des russländischen Aggressors nehmen eher zu, solange noch entsprechende Waffen in den Arsenalen – die sich früher oder später leeren werden – vorhanden sind.
Ein volkstümliches Sprichwort aus der meiner Heimat benachbarten Pfalz besagt, dass sich jeder Brunnen einmal leerschöpft.

Dienstag, 29.03.2022

23:07 Uhr

P.P.S.
Wichtiger Nachtrag

Die Meldung, dass in/bei Belgorod (Russländische Föderation) ein Waffendepot explodiert sei, wird auch von der russländischen Nachrichtenagentur „RIA Nowosti“ bestätigt und von der ukrainischen Nachrichtenagentur UNIAN zitiert.
Vgl. hier:
https://www.unian.ua/world/pid-rosiyskim-byelgorodom-progrimili-potuzhni-vibuhi-video-novini-svitu-11765026.html

Jedoch schreibt „RIA Nowosti“ nichts über einen ukrainischen Angriff, sondern nennt als Ursache „menschliches Versagen“ und die Zahl von vier Verletzten.

Ein (sonst) seriöser ukrainischer Journalist und Bloger hatte zuvor die Meldung über einen ukrainischen Raketenangriff gepostet und auch die Bilder von Augenzeugen ergänzt.
Was nun stimmt, wird sich noch herausstellen.

Wir haben nun schon wieder weit über eine Stunde Luftalarm, nach offiziellen Verlautbarungen sind „zahlreiche Raketen“ (Luft-Boden, Boden-Boden) vom Territorium der Republik Belarus/Weißrussland abgeschossen worden. Aus der Stadt Chemelnytskyj werden bereits zwei Einschläge vermeldet, bei uns ist alles ruhig.

21:21 Uhr

PS
Die ukrainischen Streitkräfte schlagen zurück:
ein gezielter Raketenangriff, ähnlich dem auf das Landungsschiff in Berdjansk, hat in Belgorod gegenüber von Charkiw auf russischem Territorium ein Waffendepot der russländischen Armee zerstört, dort wütet derzeit ein riesiges Feuerwerk. Gesehen in den sozialen Medien.
Die UN-Charta erlaubt es einem angegriffenen Staat ausdrücklich, sich selbst zu verteidigen.
Alle Terroranschläge auf Charkiw und Umgebung kamen aus Belgorod.
Hoffentlich ist damit jetzt Schluss.
Wer mit dem Schwert kommt, wird durch das Schwert umkommen…

20:32 Uhr

Hallo ins Lipperland,
wir hatten nun schon den vierten Luftalarm seit dem gestrigen Abend. Ist gerade zu Ende gegangen und galt der West-Ukraine. Gestern am Abend und heute in aller Frühe wurden mindestens drei russische Raketen, die unsere Stadt treffen sollten, durch die Luftabwehr ca. 30 und etwa 70 Kilometer vor dem Ziel abgefangen und eliminiert. Andernorts wurden wieder Treibstofflager durch russische Raketenangriffe zerstört. Kyjiw wird von Flugzeugen aus bombardiert und von Artillerie beschossen. Der Aggressor fährt also seinen Terror fort, nebenbei werden kampfunfähige und fast aufgeriebene Verbände zurückgezogen, da es mit dem Austauschen offensichtlich nicht hinhaut. Und im Osten und Süden gehen die russischen Angriffe noch schlimmer und unverändert weiter.

Die Verhandlungen heute in Istanbul waren viel Lärm um nichts, nur die Ukraine konnte etwas Konstruktives anbieten.
Sehr bitter, dass der französische Präsident Macron dem Moskauer Despoten nicht die Zusage für die Evakuierung von Mariupol abringen konnte. Das schlimmste der vielen russländischen Kriegsverbrechen geht leider weiter.


Dennoch: alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Montag, 28.03.2022

19:13 Uhr

Hallo ins Lipperland,
die Quote der Abschüsse und wohl auch nicht erfolgreich abgeschossenen bzw. zündenden feindlichen Flugkörper wird besser, ist aber noch nicht optimal.

Wie schon öfters erwähnt: dieser Krieg darf, kann und muss nur mit einer Niederlage Putins und der Armee der Russländischen Föderation enden.
Dazu kommt es sicher nicht aus einem einzigen Anlass, sondern aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Es wird sich spätestens im April so entwickeln, dass dieses Terrorsystem zusammenbricht.
Was meine ich damit?
Mangel an Material und Motivation bei den Invasoren, die auf unterer Ebene teils aufgeben, von höherer Ebene nicht mehr verheizt werden. Unsere Luftabwehr muss auf hundertprozentigen Erfolg hochgefahren werden. Die russischen Artilleriebeschüsse müssen effektiver unterbunden werden. Die Marschflugkörper und Raketen sind beim Aggressor auch nicht unendlich vorhanden, zudem haben länger und teils falsch eingelagerte Munition aller Arten schon zu hohen Ausfallquoten, Explosionen beim Verladen oder beim Start von Flugkörpern geführt. Eine weitere Abnutzungskonfrontation kann sich Russland nicht ewig leisten.

Die Verhandlungen, von denen nicht nur ich kein Ergebnis erwarte, welches in der Ukraine akzeptiert würde, werden von beiden Seiten in die Länge gezogen. Die Ukraine in den Grenzen von vor 2014 muss bestehen bleiben, alles andere ist bei uns nicht mehrheitsfähig. Das aktuelle Moskauer Regime wird die Krim und den lange Jahre besetzten südlichen Donbass kaum aufgeben, also muss es dort zu einem Personalwechsel von innen kommen.
Wichtig wäre es, dass in dieser Woche eine Evakuierung der verbliebenen Zivilisten aus Mariupol durch den Einsatz von Frankreich, Griechenland und der Türkei zustande kommt.
Die Sanktionen wirken in der Russländischen Föderation immer stärker und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es dort zu größeren Unruhen kommt.
Sollte sich die Armee von Belarus doch noch aktiv mit einem (zum Scheitern verurteilten) Einmarsch-Versuch in Richtung Luck (Wolhynien) und Lemberg beteiligen, kann dies zu Unruhen in Belarus, zum Sturz Lukaschenkos und zu Dominoeffekten bis nach Moskau kommen.

Alles wird gut!
Wir müssen noch etwas durchhalten …

Beste Grüße aus Galizien

Sonntag, 27.03.2022

22:27 Uhr

Hallo ins Lipperland,

bis vor etwa 25 Minuten hatten wir erneut Luftalarm, eine reichliche Stunde lang. Bei uns ist erfreulicher Weise nichts passiert. Einschläge von Marschflugkörpern und Raketen des russländischen Aggressors wurden leider aus Luck und Sarny in Wolhynien sowie aus Cherson vermeldet. Bevorzugte Ziele waren und sind in diesen Tagen Treibstoff-Tanklager und Industrieanlagen, die vermeintlich militärische genutzt seien. 

Übrigens: nach offiziellen Mitteilungen wurden während der drei Luftalarm-Phasen gestern am Nachmittag und Abend (Ortszeit) insgesamt 70 Marschflugkörper und Raketen vom russländischen Aggressor auf uns geschossen. 52 davon von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer, 18 von Flugzeugen über bzw. von Land aus Belarus. Von diesen 70 Marschflugkörpern und Raketen wurden 62 durch unsere Luftabwehr abgeschossen, acht kamen durch, davon sechs in unsere Stadt. Leider. 
Die Quote wird besser, ist aber nicht hundertprozentig. Noch nicht. Erst dann hört der Aggressor auch mit dem Terror aus der Luft auf. 

Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Samstag, 26.03.2022

19:16 Uhr

Während des Krieges hatten wir nun vier Angriffe mit Marschflugkörpern bzw. Raketen auf das Umland unserer Stadt: Erst der Truppenübungsplatz, dann ein Außenbereich des Flughafens, heute ein Treibstofflager eines Industrie-Betriebes am Nachmittag und vor gut einer und einer Viertelstunde ein Randbereich des längst stillgelegten, ehemals größten Omnibus-Werkes in der vormaligen Sowjetunion.
Man weiß ja nichts zu den abgefangenen und unterwegs zerstörten Flugkörpern, die evtl. uns gegolten hätten.
Was bleibt: Tote (heute wohl nicht), Verletzte und Sachschaden – sowie Terrorisieren und Demoralisieren der Zivilbevölkerung. Letzteres ist wohl das Hauptziel.

19:08 Uhr

Eben gab es schon wieder zwei Einschläge, dieses Mal im Süden der Stadt.

17:28 Uhr

P.P.S.
Nach jetzigem Stand gab es keine Toten und nur fünf Verletzte.

16:40 Uhr

P.S.
Uns geht es gut, uns ist nichts passiert. Der SINN erschließt sich einem nicht. Die armen Leute nur wenige Flugsekunden weiter …
Hier die offizielle Mitteilung der Nachrichtenagentur mit einem Mini-Video:
https://www.unian.ua/war/rosiyani-obstrilyali-lviv-stalosya-tri-potuzhni-vibuhi-novini-lvova-11760700.html

16:08 Uhr

Marschflugkörper-Angriff auf Lemberg vor wenigen Minuten

Hallo ins Lipperland,
während ich mit unserem Hund zum Einkaufen unterwegs war, gab es Luftalarm. Wir sind sofort nach Hause zurück.
Keine 100 Meter von unserem Haus entfernt flogen in kurzem Abstand von vielleicht zehn Sekunden drei Marschflugkörper (schmale Raketen mit zwei kurzen seitlichen Flügeln) keine 20 Meter über uns hinweg und schlugen nur wenige Kilometer nördlich von uns ein.
Die Marschflugkörper kamen von Süden, also aus Richtung Ungarn/Serbien/Adria/Mittelmeer.
Und wurden auch nicht von der Flugabwehr abgeschossen, was ich eigentlich erwartet hätte.
Wenn der russländische Aggressor aus dem Mittelmeerraum über NATO-Staaten hinweg die Ukraine mit Marschflugkörpern angreift, dann wäre es höchste Zeit die überfällige Flugverbotszone einzurichten.
Mal sehen, eventuell wird die Tatsache der Flugbahn in der deutschen und EU-Öffentlichkeit verschwiegen?
Ich habe die aufsteigenden Rauchsäulen fotografiert, darf diese Bilder aber hier nicht übermitteln. Militärische Einrichtungen gibt es dort m.W. nicht.

Beste Grüße aus Galizien

14:06 Uhr

Hallo ins Lipperland,
bei uns ist alles ruhig.
Aus der Stadt Charkiw im Nord-Osten der Ukraine, wo die russländischen Aggressoren täglich wahllos Flugzeugbombenangriffe, Raketen- und Artilleriebeschuss durchführen, war in der ersten Kriegswoche ein Känguru im privaten Zoo „Feldmann-Ökopark“ umgekommen.
Die übrigen acht Roos und Wallabies wurden nun gerettet und in Sicherheit gebracht: 
https://www.unian.ua/ecology/z-harkivskogo-ekoparku-evakuyuvali-kenguru-foto-video-novini-harkova-11760394.html

Freitag, 25.03.2022

15:36 Uhr

Wie wenige Tage später bekannt wurde, haben alle ukrainischen Grenzschützer der Schlangeninsel den Beschuss durch das russländische Kriegsschiff überlebt und gerieten in Kriegsgefangenschaft. Mittlerweile wurden diese durch einen Gefangenenaustausch wieder frei. 

Bei uns ist nach dem turbulenten gestrigen Nachmittag und Abend alles ruhig geblieben.
Das Feuer im Treibstofflager konnte nach etwa zwölf Stunden in der vergangenen Nacht gelöscht werden. Die getroffenen Gebäude auf dem Gelände des seit gut einem Jahrzehnt stillgelegten und schon teilweise abgerissenen Omnibus-Werkes sollen zur Reparatur von gepanzerten Fahrzeugen genutzt worden sein. Wobei es wohl wenig sinnhaft erscheint, dass im aktuellen Krieg solche Fahrzeuge aus den Kampfgebieten im Norden, Osten und Süden unseres Landes extra auf den langen Weg in den Westen gebracht werden. Die Mitteilung der Militärführung des russländischen Aggressors rechtfertigt den Angriff damit, dass in den zerstörten Gebäuden einerseits Mittelstreckenraketen gelagert sein sollen, andererseits Flugabwehr-/Flugaufklärungsfahrzeuge gewartet würden.


Beste Grüße aus Galizien ins Lipperland

Mittwoch, 23.03.2022

6:49 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,

wir hatten eine ruhige Nacht, der letzte Luftalarm (von fünfen) war gestern am Abend.
Gestern gab es wohl die meisten russischen Luftangriffe. Was wir mitbekommen, sowohl über offizielle Verlautbarungen, als auch über soziale Medien oder Freunde und Bekannte vor Ort:
gefühlt 90 Prozent, wenn nicht mehr, der angegriffenen Ziele sind rein ZIVILE Objekte. Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten – alles Orte, wohin entweder Kranke bzw. Verletzte, oder Flüchtende sich zurückziehen. Dazu Wohngebiete und Einkaufszentren, wo Menschen ihr Grunddasein auch im Krieg ausüben. Hinzu kommen Produktionsstätten, vom Stahlwerk über die Großbäckerei bis zur Tierfutterfabrik.
All das sind Kriegsverbrechen, die russländischen Verantwortlichen werden hoffentlich zur Rechenschaft gezogen.
Nur zum verschwindend geringen Teil wird militärische Infrastruktur, tatsächliche und vermutete, angegriffen und zerstört.

Hauptziel ist die Demoralisierung der Bevölkerung.
Hat Deutschland im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges auch erlebt.
Aber: auch das größte Waffenarsenal des schlimmsten Tyrannen leert ich irgendwann zur Gänze.

Auch deshalb wird alles gut!
Beste Grüße aus Galizien

Samstag, 19.03.2022

Hallo ins Lipperland,
bei uns war fast 30 Stunden alles ruhig, dann gab es am späten Vormittag und nun am Nachmittag je einen Luftalarm – ohne Folgen hier.


Beste Grüße aus Galizien

Freitag, 18.03.2022

10:11 Uhr

Hallo Ins Lipperland,

Wichtig: in Lemberg geht das normale Leben weiter, die Binnenflüchtlinge werden rasch untergebracht und auf die bereitstehenden Unterkünfte jeglicher Art (von der Ferienwohnung über Pensionen oder Hotels bis zu Wohnheimen oder auch Privatunterkünften) in Galizien umverteilt. All dies ist gut organisiert. Jedem (außer Männern zwischen 18 und 60) steht es frei, die kostenlosen Züge in Richtung Polen zu nutzen.
Was uns am meisten zu schaffen macht, sind die Terrorangriffe des russischen Aggressors aus der Luft. In den Kampfgebieten im Norden, Osten und Süden des Landes werden auch russische Luftstreitkräfte eingesetzt, sie haben aber schon unzählige Kampfflugzeuge und Hubschrauber verloren, die von den ukrainischen Streitkräften abgeschossen oder am Boden zerstört wurden. Diese Gefahr nimmt ab.

Dann kommt der Beschuss mit ballistischen Raketen, auch aus Belarus/Weißrussland. Hier funktioniert die Luftabwehr immer besser. Vor einigen Tagen der Truppenübungsplatz und nun der Flughafen bei Lemberg, davor andere Flughäfen wie in Stanislau/Iwano-Frankiwsk oder Luck in Wolhynien wurden mit Marschflugkörpern (Hochpräzisionswaffen) beschossen. Wohl mit Langstreckenbombern aus dem russländischen Saratow an der Wolga in den Schwarzmeerraum über der Halbinsel Krym/Krim gebracht und dort ausgeklinkt, finden diese ihren vorprogrammierten Weg.

Die letztgenannte Angriffsmasche wird der Aggressor wohl erst dann einstellen, wenn unsere Streitkräfte über solche Flugabwehrsysteme verfügen, die den Abschuss dieser Bomber möglich machen. Wenn Putins Schergen merken, dass diese Masche nicht mehr zieht, weil die Bomber abgeschossen werden, hört dieser Terror auch auf.


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

8:58 Uhr

Hallo ins Lipperland,
heute in der Frühe hatten wir zwischen fünf und sechs Uhr Ortszeit eine gute Dreiviertelstunde Luftalarm.
Die russischen Aggressoren haben sechs Marschflugkörper auf den Flughafen von Lemberg geschossen, zwei wurden von der Luftabwehr zerstört, vier kamen leider durch.
Diese Einschläge sind etwa zwölf, dreizehn Kilometer von uns entfernt gewesen und trafen Garagen- und Werkstatteinrichtungen in Flughafennähe, die heute der Überland-Busgesellschaft Lembergs gehören. Früher (in Sowjetzeiten) wurden dort wohl auch Flugzeuge gewartet bzw. Ersatzteile aufbewahrt.Nach jetzigem Stand gab es nur Sachschaden.Der Aggressor nutzt wohl Kartenmaterial aus vergangenen Zeiten …

Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Mittwoch, 16.03.2022

22:45 Uhr

Hallo ins Lipperland,
das wird nichts mit dem Eroberungsfeldzug des Moskauer Tyrannen.
Überall werden seine Schergen aufgehalten und teils aufgerieben. Es gibt wiederholte Berichte von Befelsverweigerung durch Offiziere der russsländischen Armee, die nach hohen Verlusten ihrer Einheiten keine Untergebenen mehr verheizen wollen. Dazu kommt der Mangel an Verpflegung, Trinkwasser und Treibstoff.
Was wir dem Despoten im Kreml noch abgewöhnen müssen, sind die Terrorangriffe aus der Luft, die fast nur zivile Ziele treffen. Sei es mit Bomben, Marschflugkörpern oder Raketen.   
Der Ermittler des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag (Khan) ist erst in Polen gewesen und dann heute in Kyjiw eingetroffen, zwecks Beweisaufnahme der Kriegsverbrechen. 
Die Bande um Putin und er selbst gehören so schnell wie möglich vor das Gericht in Den Haag.
Es gab schon die ersten Wunschgedanken, dass bald Gary Kasparow (Schachspieler) als Präsident und Alexej Nawalnyj als Ministerpräsident eines freien Russland die mit Zwang gehaltenen „Föderationssubjekte“ der Russländischen Föderation in die Freiheit entlassen und die jetzige Regierung an das Kriegsverbrechertribunal ausliefern … 


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Montag, 14.03.2022

11:01 Uhr

Hallo ins Lipperland,

bei uns in Lemberg ist momentan alles ruhig.

Nach fünf Tagen ohne Luftalarm, vom vorvergangenen Samstag an, setzt der Aggressor nun auf Luftschläge, da er mit Bodentruppen nichts mehr richten kann.

In der Nacht auf Sonntag gab es über drei Stunden Luftalarm, heute Nacht über fünf Stunden.

Passiert ist nichts.

Am gestrigen Sonntagnachmittag war ich mit unserer Labrador-Hündin in der Innenstadt, wo alles beschaulich war. Erstmals seit dem Kriegsausbruch war ich wieder dort.Und ebendort wollte ich den Gestalten von der ARD mal persönlich sagen, dass unsere Stadt einen althergebrachten deutschen Namen hat: Lemberg. Aktuell ist Georg Restle vom WDR hier, ein gebürtiger Esslinger (bei Stuttgart), moderiert sonst den „Monitor“.

Natürlich heißt die Stadt auf Ukrainisch „Lwiw“, doch das kann keiner der Nachrichtensprecher und Reporter richtig aussprechen. Meistens kommt „Lfiff“ dabei raus, total verhunzt. Am dilettantischsten machen das die Tagesschau-Sprecherinnen Susanne Daubner und besonders Susanne Stichler.

Am Übertragungsort war aber gerade ein Reporter aus Costa Rica mit einem Kameramann aus Spanien. Über die deutschen Reporter und wo die gerade sind wusste man nicht Bescheid, so habe ich mich mit dem Kameramann unterhalten. Lemberg heißt auf Spanisch „Leopolis“ (wie im Lateinischen).

ARD und ZDF haben sich bei der Berichterstattung wohl auf das nichtssagende „Lwiw“ geeinigt, warum auch immer?!

Ein ARD-Reporter berichtet aber korrekter Weise aus Czernowitz (siehe unten), dafür werden Kiew und der Fluß Dnepr/Dnjepr aus dem Russischen übernommen. Dieser Namenswirrwarr ist für einen Geographen ein Graus.

Wir erwarten für die nächsten Nächte am sehr frühen Morgen immer wieder Luftalarm.

Und erwarten, dass wenn unsere Gegend wieder mit Marschflugkörpern oder Raketen beschossen werden sollte, dass diese nach wie vor keine Wohngebiete treffen. Anders als in den kampfgebieten im Norden, Osten und Süden des Landes.

Gestern am Sonntagmorgen wurden Unterkünfte am Rande des großen Truppenübungsplatzes westlich der Stadt gezielt zerstört, in dem vor allem ausländische Freiwillige zur Ausbildung untergebracht waren. Diese Freiwilligen wären zum Einsatz im Heimatschutz (der „Territorialen Verteidigung“) ausgebildet und nicht an der Front eingesetzt worden. Weitere sinnlose 35 Tote und 134 Verletzte.

Dazu die Meldung unten.

Wenn der Zensor zweimal reinpfuscht …

Bei den Meldungen zum russischen Angriffskrieg im Liveblog wirft die ARD bei Ortsbezeichnungen gleich vier Varianten in den Ring.

Robert KEMPE vom WDR berichtet von Beginn an korrekter Weise aus Czernowitz (ukrainisch Tscherniwtsi).

In Wort und Kartenbild sind Länderbezeichnungen (Belarus, Polen, Russland, Ukraine) sowie die Meere (Schwarzes, Asowsches) in ihren deutschen Bezeichnungen wiedergegeben.

Bei Kiew und Odessa (mit zwei „s“, im Ukrainischen nur eines) sowie beim Fluss Dnepr/Djnepr bedient man sich der russischen Variante – statt ukrainisch Kyjiw, Odesa (bei gleicher Aussprache) oder Dnipro.

Charkiw, Cherson, Irpin, Iwano-Frankiwsk, Mariupol, Mykolajiw, Sumy, Tschernyhiw und andere geben lautsprachlich die ukrainische Variante wieder.

Bei Zhytomyr kommt meistens „Schitomir“ zum Einsatz auf Karten.

Luck wird in seiner angloamerikanischen Variante „Lutsk“ geschrieben.

Und wider besseres Wissen wird der althergebrachte deutsche Ortsname Lemberg durch die ukrainische Variante „Lwiw“ ersetzt, was dem deutschsprachigen Auditorium sicher wenig bis gar nichts sagt.

Das ZDF macht es genauso, gibt aber regelmäßig zu, dass man keine Informationsautarkie hat, sondern vom „amerikanischen Partnersender CNN“ abhängig ist.

Bei der ARD scheint es ähnlich zu sein. Da ist „Reuters“ wohl der Lieferant.

Schönes Beispiel gestern im Liveblog hier:

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-105.html

„11:39 Uhr

Behörden: Mehr als 30 Tote bei Angriff auf Stützpunkt nahe Polen

Bei einem russischen Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze sind nach bisherigen ukrainischen Angaben 35 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. In dem von Russland angegriffenen Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit in Jaworiw nahe Lwiw hätten auch „ausländische Ausbilder“ gearbeitet, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow im Onlinedienst Twitter. Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.“

Zunächst stand in dieser Meldung „… in Jaworiw nahe Lemberg …“

Und direkt anschließend:

„Der Gouverneur der Region sprach in einem Statement von mindestens 35 Toten 134 Verletzten durch den Angriff. Zuvor war von neun Todesopfern die Rede gewesen. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge habe die russische Armee von über dem Schwarzen Meer fliegenden Jets rund 30 Marschflugkörper abgefeuert, schrieb der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowij, im Messengerdienst Telegram. Die ukrainische Armee gab an, zwei Marschflugkörper zerstört zu haben. Resnikow verurteilte den Angriff als „weiteren terroristischen Anschlag auf den Frieden und die Sicherheit in der Nähe der EU/Nato-Grenze“. Den Westen forderte er erneut zur Schaffung einer Flugverbotszone über der Ukraine auf. „Schließen Sie den Himmel!“ schrieb er.“

Zunächst stand in dieser Meldung „… der Lemberger Bürgermeister …“

Der Zensor hat bei den Meldungen wohl noch geschlafen und erst später die Änderungen vorgenommen.

Dieser begriffsstutzige Zeitgenosse muss dann wohl selbst gemerkt haben, wie bescheuert „Lwiwer Bürgermeister“ klingen würde.

Erinnert mich an meinen ersten Besuch in Breslau vor gut 30 Jahren, als der Stadtführer immer von der „Wrocławer Innenstadt“ sprach und sich dabei die Zunge verknotete.

Dabei berichten ARD-Korrespondenten seit Jahr und Tag aus Athen, Belgrad, Brüssel, Bukarest, Kopenhagen, Moskau, Rom, Warschau und anderen Metropolen Europas und der Welt – und nutzen selbstredend den althergebrachten deutschen Ortsnamen.

Was will man mit dieser „Lwiwerei“ bezwecken? Kulturelle Ferne streuen, wo diese nicht besteht?

Beste Grüße aus Galizien

Hans Christian Heinz

Sonntag, 13.03.2022

10:35 Uhr

Hallo ins Lipperland,
heute Nacht gab es ab kurz nach 3.30 Uhr Ortszeit (2.30 Uhr MEZ) erneut Luftalarm, diesmal für eine Ewigkeit von drei Stunden und wenigen Minuten. Wir waren wie immer im Keller. Nichts ist passiert. Gegen 5.50 Uhr Ortszeit fand ein Raketen- und Marschflugkörperangriff auf „rein militärische Ziele“ statt. Russische Raketen trafen westlich von Lemberg ein, viele wurden von unserer Luftverteidigung eliminiert. Der Flughafen in Stanislau (Iwano-Frankiwsk) wurde erneut vom Aggressor beschossen.
Trotzdem: Alles wird gut!

3:57 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
hier begann vor gut eineinhalb Stunden wieder ein Luftalarm, wir waren bis vor ein paar Minuten im Keller.
Passiert ist nichts. Ein Marschflugkörper-Angriff auf „rein militärisch Ziele“ könnte aber noch folgen.


Alles gut!
Beste Grüße aus Galizien

Samstag, 12.03.2022

21:44 Uhr

Guten Abend ins Lipperland,
da es aus Deutschland entsprechende Anfragen per e-Post gab:
russische Truppen befinden sich nicht in der West-Ukraine und rücken auch nicht auf Stanislau (Iwano-Frankiwsk) vor.
Bitte lasst alle mal die Kirche im Dorf.
Auch die Hauptstadt Kyjiw ist nicht eingeschlossen, schon gar nicht vollständig.

Nach Nordwesten, Norden und Nordnordosten trifft man alsbald auf russische Vorhuten. Bisher wurden alle Vorstöße des Aggressors abgewehrt.
Die Hauptverkehrsstraße nach Westen in Richtung ZHYTOMYR steht unter russischem Beschuss, also muss man von Westen her einen Umweg fahren.
Freunde von uns sind am ersten Wochenende nach Kriegsbeginn im Auto von Kyjiw aus nach Lemberg geflohen und wurden auch beschossen, das ein oder andere Fahrzeug hinter ihnen wurde auch getroffen. Die Hölle …  
Nach Süden und Osten hin ist die Stadt frei.
In Stanislau (Iwano-Frankiwsk) war zwei Mal der Flughafen (und NUR dieser) das Ziel des Aggressors. Am Morgen des Kriegsausbruches mit Raketen und nun gestern mit Marschflugkörpern (Luft-Boden-Raketen).
Wir gehen hier nicht weg. Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen. Nur müssen wir noch einige Tage und Wochen durchhalten und brauchen dafür jedwede Unterstützung.
Natürlich können auch militärische Einrichtungen und der Flughafen in Lemberg das Ziel russischer Raketen- oder Luftangriffe werden. Wir haben aber eine gute Luftabwehr.
Deshalb sind viele Menschen auch in Lemberg in Sorge und gerade die aus den Kriegsgebieten Geflüchteten befürchten eine Wiederholung solch schrecklicher Ereignisse.


Je länger der Krieg dauert, desto schlimmer werden die völkerrechtswidrigen Raketen- und Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung sowie auch die Zahl der Kriegsverbrechen durch Russland.
Da die NATO uns nicht helfen will, abgesehen von Waffenlieferungen, ebenso die EU nur finanziell, mit humanitärer Hilfe und Flüchtlingsaufnahme, muss die Ukraine diesen finalen Weg zur endgültigen Nationbildung (inklusive der russischsprachigen Mehrheit im Lande) leider – mit einem hohen Blutzoll – alleine beschreiten. 


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

12:28 Uhr

Hallo ins Lipperland,
wir hatten von 4.22 Uhr Ortszeit (5.22 Uhr MEZ) an einen Luftalarm heute am frühen Morgen – dieser dauerte zwei Stunden und fünfzehn Minuten, so lange wie noch nie.
Erstmals war dies auch im ukrainischen Transkarpatengebiet zwischen der Slowakei, Ungarn und Rumänien der Fall, wo es bisher nie Luftalarm gab. 
Passiert ist bei uns nichts. Wir waren, wie gewohnt, im Keller.
Nun gab es von 11 bis 13 Uhr Ortszeit einen Stromausfall wegen Wartungsarbeiten, wohl um das Netz zu ertüchtigen.
Der Militärflughafen von Luck in Wolhynien wurde komplett zerstört. Mittlerweile weiß man, dass es drei russische Marschflugkörper waren.


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

, Freitag, 11.03.2022

9:28 Uhr

Hallo ins Lipperland,
heute gab es von ca. 4.37 Uhr bis etwa 4.55 Uhr (in Deutschland 3.37-3.55 Uhr) Luftalarm in Lemberg, in Luck und in Stanislau (Iwano-Frankiwsk).
Passiert ist nichts.
Aber gegen 5.45 Uhr (D: 4.45 Uhr) gab es in Luck (Wolhynien) drei Explosionen am bzw. auf dem Fughafen. Mit einem Toten und einer unbekannten Zahl an Verletzten.

Und gegen 7.10 Uhr (D: 6.10 Uhr) gab es in Stanislau drei Explosionen am bzw. auf dem Flughafen. Über Opfer ist noch nichts bekannt.
Jeweils ohne vorherigen Luftalarm.
Man vermutet nun (pro-)russische Saboteure.
Da sich der Militärsprecher in Moskau bereits damit brüstet, können es aber auch Hochpräzisionswaffen gewesen sein.


Beste Grüße aus Galizien

Donnerstag,10.03.2022

21:43 Uhr

Was ich hier im Nordosten der Stadt mitbekomme: wenn Familien und Kleingruppen auf dem Landweg mit dem eigenen Pkw bzw. einem Kleinbus oder Bus nach Lemberg kommen und meist auch erwachsene Männer darunter sind, bleiben diese Binnenflüchtlinge hier.
Aus den Evakuierungsgebieten fahren die meisten oder sogar alle Züge, die von Osten her Lemberg erreichen, dann auch weiter bis nach Premissel (Przemysl) in Polen.  

21:21

Guten Abend ins Lipperland,
nach wie vor alles ruhig bei uns. Seit Samstagabend gab es keinen Luftalarm mehr.
Wir gehen täglich einkaufen, mal dieses, mal jenes. Die Versorgungslage ist stabil.
Am kommenden Montag beginnt bei uns und in den übrigen Nicht-Kampfgebieten wieder der Online-Unterricht an Schulen und Hochschulen. 
Beste Grüße aus Galizien

Mittwoch, 09.03.2022

8:24 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
alles ruhig bei uns. Seit Samstagabend gab es keinen Luftalarm mehr.
Dafür wurden nun halbwegs konkrete Flüchtlingszahlen genannt, mit denen die Verwaltungen von Stadt und Gebiet Lemberg zu kämpfen haben.


Die Marke von 200.000 angekommenen Binnen-/Kriegs-Flüchtlingen aus den Kampfgebieten im Norden, Süden und Osten des Landes sei nun überschritten und die Stadt samt Umland praktisch nicht mehr aufnahmefähig.
Bis in die Karpaten wurden Sanatorien, Ferienheime, Pensionen, Ferienwohnungen, Wohnheime, Hotels und sonstige Unterkünfte belegt. In der Stadt ebenso.


Die Schulen dienen überall als Erstaufnahmestelle, da sich dort sowohl eine vollwertige Küche samt Speiseraum und selbstredend Sanitäreinrichtungen befinden.
Jetzt kommt der Gegend hier zugute, dass der Tourismus-Sektor schon fast zwei Jahrzehnte ausgebaut wurde. Zudem befindet sich praktisch in jedem Ort eine Schule, und sei diese auch in den letzten Jahren für den Schulbetrieb aufgegeben worden: das Gebäude selbst steht in der Regel noch und verfügt über eine eingerichtete Küche. 


Alles wird gut!

Dienstag, 08.03.2022

21:29 Uhr

Guten Abend ins Lipperland,
ja, dem Aggressor ist nicht zu trauen.Dies wird die Welt hoffentlich verstanden haben und auch zukünftig berücksichtigen, solange dort eine autokratisch-kleptomanische Diktatur herrscht.

Es sollen sich um die 40.000 Flüchtlinge vorübergehend in Lemberg eingefunden haben. Die Dunkelziffer ist sicher höher. Sämtliche Schulen, Wohnheime, Pensionen, Hotels aller Kategorien und sonstige Unterkünfte, z.B. das uns nahegelegene Familienhaus Don Bosco, die Zöglinge wurden ausquartiert (teils nach Polen, teils in die Karpaten) nahmen diese auf. Fast nur Frauen und Kinder.

Daneben haben sich die wohlhabenderen Flüchtlinge aus den Kampfgebieten des Landes auch (Ferien-)Wohnungen gemietet, die Touristen sind durch Corona/Covid-19 und durch die monatelange Bedrohungslage ohnehin ausgeblieben. Es können sich also durchaus 100.000 und mehr Binnen-/Kriegs-Flüchtlinge in Lemberg aufhalten.
Hinzu kommen bestimmt 10.000 und mehr, die pro Tag durch Lemberg in Richtung Polen fliehen. Meist per Bahn (kostenfrei) bis nach Premissel (Przemysl), aber auch mit Bus und Auto.


In die Sache mit den Flugzeugen (MiG 29 der polnischen Luftstreitkräfte) kommt endlich Bewegung.

Beste Grüße aus Galizien

7:08 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
aus Deutschland hört man von gestrandeten LKW-Fahrern aus Russland, die nicht mehr mit Karte zahlen können. Diesen können und werden die Botschaft, die Generalkonsulate und Konsulate der Russländischen Föderation in Berlin und anderswo aus der selbst verschuldeten Patsche helfen. So war es auch in Polen.
Wir hatten eine ruhige Nacht und nun schon gut 58 Stunden keinen Luftalarm mehr.
Dem Aggressor geht das Material aus, vor allem Raketen. Und die russischen Piloten trauen sich nicht mehr so recht, zu viele sind schon abgeschossen worden. Auch hohe Dienstgrade, die an den Kriegsverbrechen in Tschetschenien (Grosny), Georgien und Syrien (besonders Aleppo) beteiligt waren. Irgendwann stellt der Herr das Stoppschild in den Weg. Dabei hat man aus den Weiten Russlands neue Fliegerverbände nach Belarus/Weißrussland umstationiert, die natürlich erstmal keinen Plan haben.
Auch lese ich, dass in Europa alles teurer wird, war auch so abzusehen. Die Regierungen in Deutschland und anderswo werden es schon zu regulieren wissen.


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien


Montag, 07.03.2022

8:38 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
es ist nach wie vor alles ruhig bei uns. Es gab nun seit 36 Stunden keinen Luftalarm mehr. Es gibt keinerlei Probleme mit der Versorgung von Lebensmitteln oder Dingen des täglichen Bedarfs. Eine geringe Preissteigerung (bis 10 Prozent) gab es in den ersten Kriegstagen durch dir Verteuerung von Treibstoff. Seitdem haben die staatlichen Regulierungsbehörden die Preise gedeckelt, es gibt kein Spekulantentum. Natürlich führen die Discounter und die übrigen Läden keine Sonderangebote mehr.
Aber die Städte im Osten, besonders Charkiw, leiden unter den russischen Luftangriffen. Putin geht nach dem Muster wie in Syrien vor: Verwaltungsgebäude, Wohngebiete, Gesundheitseinrichtungen, sonstige Infrastruktur …Tote Zivilisten werden in Kauf genommen. 

Versprochene Flugzeuge gibt man uns (noch) nicht. Die Flugverbotszone kommt nicht.
Was für ein Blutzoll – und die „freie Welt“ schaut zu. Alles sehr traurig.
Trotzdem wird alles gut!

Sonntag, 06.03.2022

6:04 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
bei uns ist nach wie vor alles ruhig. Wir hatten gestern am Abend einen fast eine Stunde andauernden Luftalarm. Waren im Keller, passiert ist nichts.
In den Kampfgebieten im Norden und Osten wehren sich die Streitkräfte und Zivilisten der Ukraine sehr erfolgreich. Im Süden gibt es die schlimmsten Kämpfe.
Schnee haben wir auch, was dem Aggressor zusätzlich Probleme macht.
Der Aggressor hat seine Truppen bekanntlich monatelang im Felde campieren lassen, und dies im Winter. Jetzt kommen noch die Witterungsbedingungen im angegriffenen Land hinzu, wo es an allem Nötigen fehlt. Versorgung mangelhaft. Da hat sich jemand ganz schön verkalkuliert.


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Freitag, 04.03.2022

19:25 Uhr

zum frühen Abend ist bei uns alles ruhig.
Es gab je einen Fliegeralarm am gestrigen Abend gegen 22 Uhr und heute am Vormittag gegen 10 Uhr, für jeweils gut zwanzig Minuten, ohne Folgen.
Die NATO hat nach wie vor Angst vor der eigenen Courage, bitter. [ Gemeint: Ablehnung Flugverbotszone und/oder Lieferung von Flugzeugen ]

Donnerstag, 03.03.2022

7:50 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
bei uns ist nach wie vor alles in Ordnung.
Wir hatten gestern Abend und heute Nacht noch drei Mal Luftalarm, insgesamt fünf Mal in den letzten 24 Stunden.
Die Raketenangriffe in der Nacht gegen 1.00 Uhr MEZ galten alle Kyjiw.
Es kommt immer mehr militärische und humanitäre Hilfe, diese muss schnellstmöglich an die Brennpunkte im Norden, Osten und Süden unseres Landes.
Bei uns gibt es kein Problem mit der Versorgung an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs, auch die Brennpunkte werden so gut es geht versorgt.


Unser Präsident ist sehr wichtig in diesen Zeiten, er ist präsent und versteckt sich nicht – im Gegensatz zum Aggressor.
Russland wird wohl am 4. März das Kriegsrecht ausrufen, um die zunehmenden Proteste einzudämmen. 
Alles wird gut!

Mittwoch, 02.03.2022

16:16 Uhr

Hallo ins Lipperland,
bei uns ist alles ruhig.
Eine gute halbe Stunde Fliegeralarm gab es wieder am Morgen, ohne Folgen.
Wir warten auf die Flugzeuge, die man uns versprochen hat.
In Russland gehen die Menschen verstärkt auf die Straßen. Das Ende des Despoten naht.
Wir müssen noch ein paar Tage durchhalten.
Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

Dienstag, 01.03.2022

20:40 Uhr

Guten Abend ins Lipperland,
danke für die Grüße, die ich gerne erwidere.
Die Entscheidung im EU-Parlament gibt neue Kraft und Zuversicht. Wir müssen noch ein paar Tage durchhalten.
Heute wurde von Militärexperten bekannt gegeben, dass Russland mutmaßlich bereits gut zwei Drittel seines konventionellen Raketenarsenals auf uns verpulvert hat.
Der Einsatz einer Vakuumbombe bei Sumy und einer Kassettenbombe in Charkiw sind völkerrechtlich und durch die Genfer Konvention geächtet.
Dies ist dem Aggressor aber egal, genauso werden auch vornehmlich zivile Ziele anvisiert und getroffen. Die erhoffte Panik bleibt aus, statt dessen wachsen Geschlossenheit und Verteidigungswille.
Den Soldaten des Aggressors muss klar geworden sein: wir sind hier nirgendwo willkommen.
Dies stimmt uns zusätzlich positiv.
Alles wird gut!

15:54 Uhr

Hallo ins Lipperland,
die in den Medien verbreiteten Kolonnen-Aufnahmen stammen von gestern. Wir erwarten, dass sich die ukrainsiche Luftwaffe oder auch Bodentruppen mit diesem Problem zeitnah befassen.
Es gibt aber genügend andere Brennpunkte und zunehmend Kriegsverbrechen bzw. Verstöße gegen die Genfer Konvention durch den Aggressor. Zum Beispiel Plünderungen oder der Beschuss von Zivilisten bzw. eindeutig zivilen Objekten. Diese Bilder sieht man auch im deutschen Fernsehen.

Daneben nutzt der Aggressor Fahrzeuge und v.a. Uniformen ohne Hoheitsabzeichen („grüne Männchen“), alles schonmal dagewesen (Krim 2014). Auch das Tragen von erbeuteten ukrainischen Uniformen kommt vor. Beides eröffnet die Möglichkeit, solche Kämpfer unverzüglich standrechtlich zu erschießen, dennoch nehmen die ukrainischen Streitkräfte ebensolche Kämpfer gefangen. 
Manche Gefangene haben Konserven dabei, die ein Verfallsdatum von 2015 aufweisen. So fürsorglich geht Russlands Machtclique um Putin mit den eigenen Soldaten um.
Beste Grüße aus Galizien

7:02 Uhr

Guten Morgen ins Lipperland,
alles ruhig bei uns. Es gab gestern nur den Fliegeralarm am Abend für etwa 40 Minuten, hier ohne Folgen. Wie bisher, Gott sei Dank!
Die Ukraine wehrt sich nach wie vor tapfer und erfolgreich, doch alleine die offiziellen Opferzahlen an Zivilisten und die unverschleierbaren an Soldaten sind schrecklich hoch.
Der Aggressor nutzt mittlerweile nach der Genfer Konvention verbotene Waffen (z.B. Vakuum- und Streubomben) und greift gezielt die Zivilbevölkerung an.
All dies dokumentiert und verfolgt nun auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag.
Wir müssen noch eine Weile durchhalten, sind zuversichtlich und werden stärker!
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

Montag, 28.02.2022

19:50 Uhr

Hallo ins Lipperland,
der Schnee taut weg, es ist aber unangenehm kalt.
Wir haben erst Ende Februar. Eigentlich dumm gewählt von Aggressor, nachdem dessen Truppen wochen- und monatelang im Winter biwakierten.
Mittlerweile dominieren Zuversicht und gestählter Durchhaltewille.


Die Ukraine wehrt sich! Die Ukraine wehrt sich erfolgreich! Und von den Ländern, die uns abgeschrieben und chancenlos gesehen haben, kommt jetzt umfangreiche Hilfe. Auch aus Deutschland, so muss ich mich nicht mehr für das peinliche Rumgeeiere der Berliner Politik schämen.


Durchhalten müssen wir, es ist noch nicht ausgestanden. Blut, Schweiß und Tränen … 
Aber alles wird gut.

FLIEGERALARM! Wir begeben uns in den Keller.

6:49 Uhr

Guten Morgen,

ist ist alles ruhig bei uns. Es gab keinen Luftalarm seit gestern am frühen Abend. Schwere Kämpfe um die Hauptstadt, wo der Aggressor wohl seine eingefallenen Einheiten massiert. Auch im Süden wird schwer gekämpft. In Belarus stiegen in der Nacht Flugzeuge auf, aber nicht zu uns.
Es schneit seit gestern. Ich möchte jetzt nicht seit Tagen in einem Panzer oder gepanzerten Fahrzeug sitzen müssen, wie viele der Aggressoren …
Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien

1:13 Uhr

Hallo ins Lipperland,
soweit offiziell dargelegt, hat Präsident Zelenskyj mit seinen Beratern (darunter der Verteidigungsminister) den Oberbefehl über unsere Streitkräfte.
Auf Verwaltungsgebiets-Ebene sind die militärischen und Zivilschutz-Maßnahmen autark.
So, bei uns ist es nach wie vor ruhig.
Die Verhandlungen mit der russländischen Delegation an der Grenze zu Belarus finden wohl erst in den Morgenstunden statt.
Es gibt aber Meldungen aus Kreisen in Belarus, dass belarusische Fallschirmjäger den Einsatzbefehl haben und mutmaßlich in die West-Ukraine einfallen könnten – einhergehend mit einer Kriegserklärung Lukaschenkos.
Aber ich erwarte, dass unsere Seite vorbereitet ist.
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

Sonntag, 27.02.2022

19:37 Uhr

Liebe Freunde im Lipperland,
ich kann mir nicht vorstellen, dass Putins direktes Umfeld ein völliges Durchdrehen zulässt. Der Angriffsbefehl auf uns war der Anfang vom Ende dieses Despoten.
Am Abend treffen sich die russische Delegation und die ukrainische Delegation zu Friedensverhandlungen am Fluss Prypjat (Pripjet), Grenze Belarus/Weißrussland und der Ukraine. Ausgang offen.
Diese haben wohl noch nicht begonnen, da unsere Delegation den Anfahrtsweg geändert hat und erst in der nächsten Zeit dort eintrifft.
Zugesagt war eine Waffenruhe für die Dauer der Gespräche insofern, dass keine russischen Flugzeuge und Raketen von Belarus aus abgefeuert sowie von dort keine Russen in die Ukraine einmarschieren.


Wir hatten aber von 18.34 Uhr bis ca. 18.55 Uhr MEZ erneut Fliegeralarm, es ist nichts passiert.
Gut 23 Stunden lang gab es keinen Fliegeralarm.


Die Ukraine wehrt sich weiter erfolgreich und wird noch stärker!


Wie die Russländische Föderation und v.a. ihr Präsident gesichtswahrend aus der Situation herauskommt, ist deren Problem. Wenn die Militärbefehlshaber des Aggressors auch nur halbwegs Anstand und Verantwortungsbewusstsein haben, endlich ihre Fürsorgepflicht für die Untergebenen ernst nehmen, müssten sie das Verheizen der meist jungen und unerfahrenen Soldaten mit betagter Technik einstellen.
Die zahlenmäßig große Armee des Aggressors scheint der unseren, die hoch motiviert dagegenhält, nicht gewachsen. Logistische und Kommunikations-Probleme, Orientierungslosigkeit, Verpflegungsmangel und das Nutzen von veralteten Karten aus der Sowjetzeit ergeben ein konfuses, fast schon dilettantisches Bild der russländischen Streitkräfte. Hinzu kommen Kriegsverbrechen wie der Beschuss eindeutig ziviler Objekte. Dafür wird sich die Machtclique in Moskau vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten müssen.
Die Bevölkerung in der Russländischen Föderation wird sich dieses Machtzirkels hoffentlich bald entledigen …
Erinnern Sie sich an meine Aussage? Putin wird entweder wie Muammar al Ghaddafi enden – oder wie Slobodan Milosevic.


Alles wird gut!
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

11:32 Uhr

Liebe Freunde im Lipperland,

Wir verfolgen gerade die Sondersitzung des Deutschen Bundestages mit der Regierungserklärung des Bundeskanzlers. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk – übrigens aus Lemberg – ist dabei, vor dem Reichstagsgebäude wehen die Flaggen der Europäischen Union, der Ukraine und Deutschlands.

Bei uns ist alles ruhig.
Der letzte Fliegeralarm war gestern am frühen Abend.
Die Ukraine wehrt sich weiterhin erfolgreich!

Dies macht uns und mich sehr stolz!
Und ich muss mich nicht mehr schämen, dass unser Land so sehr gezögert hat. Endlich kommt die notwendige Hilfe auch aus Deutschland!
Es ist aber noch nicht ausgestanden, in Charkiw sollen sich die eingedrungenen Russen ergeben. Diese Einheiten waren auf sich alleine gestellt. Auch bei Kyjiw läuft die Verteidigung erfolgreich.
Der Aggressor ist aber immer noch in der Lage, Kanonenfutter an die Front zu werfen und die unerwartet hohen Verluste auszugleichen. Unverantwortlich nimmt man den Tod von Tausenden meist junger Soldaten für den Despoten in Kauf.
Der Aggressor ist auch immer noch in der Lage, Luftangriffe und Raketenbeschuss durchzuführen.
Der Aggressor hat auch Atomwaffen, dies dürfen wir nicht vergessen. 
Dennoch: alles wird gut!
Der beste Ausweg für die Ukraine, Russland und die Welt wäre, wenn sich das russische Volk gegen seinen Despoten und dessen Machtzirkel erhebt.

Viele Grüße aus Galizien.

Hans Christian Heinz

Samstag, 26.02.2022

8:37 Uhr

Liebe Freunde im Lipperland,
meine Familie und ich bleiben in Galizien. Die Ukraine wehrt sich nach Kräften – und dies erfolgreich. Die weiterhin unbedingt notwendige Hilfe wird kommen.
Ohne den Tag vor dem Abend loben zu wollen und in dem Wissen, dass auch eine offizielle staatliche Berichterstattung in Kriegszeiten wie diesen Propaganda ist: Der Aggressor hat sicher unerwartet hohe Verluste.

Die Aussagen mancher Gefangenen lassen den Schluss zu, dass man diese nicht über die Tragweite Ihres Einsatzes informiert hat und diese von der Entschlossenheit unserer Verteidiger überrascht waren. Nach Wochen und Monaten in der Kälte sollte ein weiteres „Manöver“, eine weitere „militärische Übung“ abgehalten werden – der Einmarsch in die Ukraine. Manch ein Gefangener darf seine Eltern anrufen, die bestürzt sind. Es wirkt erfeulicherweise eher unkoordiniert und dilletantisch, dies ist auch gut so.

Vorhin wurde vermeldet, dass Russland Kasachstan um militärischen Beistand gemäß der vertraglichen Unterstützungsvereinbarungen gebeten hat. Kasachstan hat abgelehnt, da es den Angriiff Russlands auf uns ablehnt und nicht unterstützt. Wenn die große Militärmacht Russland schon Kasachstan um Hilfe bittet … ???  


Alles wird gut!
Beste Grüße aus der Ukraine
Hans Christian Heinz

5:54 Uhr

Wir hatten seit 5.12 Uhr MEZ Fliegeralarm, waren im Keller.
Es ist nichts passiert, Alarm wurde nach wenigen Minuten aufgehoben.
Die Ukraine hält sich tapfer.

Es gibt nichts Neues, wir sind wachsam.

Freitag, 25.02.2022

22:40 Uhr

Raketenangriffe auf unsere Stadt und evtl. auch Bombardierungen unserer Stadt werden zwischen 1.00 und 3.00 Uhr MEZ befürchtet.

Ich musste mal drei Stunden Schlaf einlegen, es wird wieder eine lange Nacht …

22:29 Uhr

Ja, es wird eine schwierige Nacht.
Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft hat für die nächsten beiden Kalenderwochen Ferien bzw. vorlesungsfreie Zeit angeordnet. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs ist gewährleistet, ebenso mit Strom, Gas, Wasser.


In Kyjiw ist seit einer halben Stunde Fliegeralarm, schwerster russischer Raketenbeschuss und Luftangriffe werden befürchtet. Dies läuft bereits in Odessa und Umgebung.
Die großen Städte im Osten, Norden, Süden werden alle noch gehalten: Sumy, Charkiw, Tscherkassy, Melitopol, Cherson. Es gibt teilweise russischen Beschuss der Wohngebiete an den Stadträndern.
Die ukrainischen Streitkräfte wehren sich.
Bei uns ist alles ruhig, aber es wurde vorgewarnt, dass es Raketen- und Luftangriffe geben kann.

22:19 Uhr

Die NATO diskutiert wohl zur Stunde, uns doch Flugabwehrtechnik zu liefern. Man fühlt sich an die anderslautenden Vereinbarungen mit Russland nicht mehr gebunden. Könnte morgen schon hier sein …

21:48 Uhr

Fliegeralarm in Kyjiw!!!!!Die Nachrichten-Fernsehsender pausieren mit der Ausstrahlung. Es werden schlimmster Raketen-Beschuss und Luftangriffe befürchtet.

Wo bleibt die Flugverbotszone??????????

20:53 Uhr

Bei uns ist alles ruhig. Es könnte aber in der Nacht einen Luft- bzw. Raketen-Angriff des Aggressors geben.
Den Keller habe ich vorbereitet, die Fenster von außen gesichert, Feuerlöscher steht bereit. Ebenso Wasser.

13:04 Uhr

Wir schlafen seit gestern Morgen kaum noch und verfolgen die offiziellen Mitteilungen über die zusammengelegten staatlichen Fernsehkanäle der Ukraine.


Die Ukraine wehrt sich nach Kräften, was uns und mich sehr stolz macht. Die Unterstützung, welche uns noch gewährt wird, muss weitergehen und ausgeweitet werden.
Ein Flugverbotszone würde SEHR helfen.
Alles wird gut!
Die Menschen in Russland haben vielleicht schon begonnen, ihren Diktator zu stürzen. Mit ihm wird der Machthaber in Belarus fallen. 
Beste Grüße aus Galizien ins Lipperland

15:36 Uhr

Nach offiziellen und glaubwürdigen Angaben des Generalstabes der Ukraine haben wir ca. 180 Tote und knapp über 300 Verwundete. Besonders tragisch: gestern auf der Schlangeninsel vor Odessa: 13 Grenzschützer auf diesen Außenposten, vergleichbar mit Helgoland, haben einem russischen Kriegsschiff die Kapitulation verweigert und den ostslawischen Götz-von-Berlichingen-Gruß entsendet, woraufhin der ukrainische Grenzschutzposten mit einem Raketentreffer durch die russischen Aggressoren ausgelöscht wurde. Kriegsverbrechen.   

Oder ein Soldat nördlich von Kyjiw, der sich auf und mit einer Brücke in die Luft sprengte, um den russischen Vormarsch aufzuhalten.

Alles Helden!

So heißt es auch in der ukrainischen Nationalhymne: Seele und Körper gebe ich für unsere Freiheit!

15:25 Uhr

Vorsicht. Putin erwartet zuerst, dass die Ukraine kapituliert. Unannehmbar.

Aber die Verluste des Agressors sind schon über 1.000 Soldaten, dazu Dutzende Panzer, noch mehr gepanzerte und sonstige Fahrzeuge, auch Flugzeuge und Hubschrauber.

Warten wir den Abend ab, ob wieder Russen zu Friedensdemonstrationen auf die Straßen in Moskau, Petersburg und sonstwo gehen. Die einfachste Lösung wäre der Sturz Putins durch die Russen selbst. Dann wäre allen geholfen, auch den Russen.

13:04 Uhr

Wir schlafen seit gestern Morgen kaum noch und verfolgen die offiziellen Mitteilungen über die zusammengelegten staatlichen Fernsehkanäle der Ukraine, die offizielle Staatsvertreter in der Hauptstadt und in den umkämpften Regionen im Osten und Süden.
Die Ukraine wehrt sich nach Kräften, was uns und mich sehr stolz macht. Die Unterstützung, welche uns noch gewährt wird, muss weitergehen und ausgeweitet werden.
Ein Flugverbotszone würde SEHR helfen.
Alles wird gut!
Die Menschen in Russland haben vielleicht schon begonnen, ihren Diktator zu stürzen. Mit ihm wird der Machthaber in Belarus fallen. 
Beste Grüße aus Galizien ins Lipperland

8:21 Uhr

Auch in Lemberg gibt es Aktivitäten von russischen Saboteuren. Diese hatten gestern am frühen Morgen den Fernsehturm in Luck (Wolhynien) gesprengt. Es gab um 7.47 Uhr MESZ Schusswechsel und um 8.10 Uhr MESZ eine Explosion in Lemberg. Im Moment spricht der Gouverneur des Verwaltungsgebietes Charkiw im Fernsehen. Russische Angriffe von Norden und Osten wurden am frühen Morgen abgewehrt, dabei mindestens 20 Panzer und mindestens 20 gepanzerte Fahrzeuge zerstört, wer auf Seiten des Aggressors nicht umkam, sei geflohen.

6:30 Uhr

Guten Morgen,
die Ukraine ist noch nicht gestorben,
die Ukraine wehrt sich!
Seit ca. 4.30 Uhr MESZ Raketenangriffe auf Kyjiw.
Seit 6.12 Uhr MESZ Fliegeralarm in Lemberg.
Wo bleiben die Sanktionen, sie kommen auch nicht zur Hilfe?
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

3:59 Uhr

Guten Morgen,
vor 25 Minuten begann der Raketenbeschuss von Kyjiw/Kiew,

Die ersten 40 Rakten wurden vom Schutzschild abgewehrt.
Seit dem späten Abend fliegen Transportflugzeuge von Lemberg aus mit militärischem Gerät, welches Großbritannien via Polen auf dem Landweg hierher bringen ließ, ins Landesinnere,
In Lemberg ist noch alles ruhig, keine Luftangriffe.

Donnerstag, 24. Februar 2922

21:06 Uhr

Mit einem Sturmangriff auf Kyjiw wird ab 4.00 Uhr ukrainischer Zeit gerechnet.

Dies wäre 3.00 Uhr deutscher Zeit.

Ab 23.00 Uhr ukrainischer Zeit, also in gut 50 Minuten, soll Lemberg verdunkelt werden. Man befürchtet russiche Luftangriffe.

20:56 Uhr

Schlechte Nachrichten aus dem Osten der Ukraine:

von der Krim her hat der russische Aggressor die Stadtgrenze von Melitopol erreicht, bisher gabe es keine ukrainische Gegenwehr.

Bei Kyjiw/Kiew wurden Putin ergebene tschetschenische Truppen unter Kadyrow gesichtet.

Sollte diese Mörderbande auf Kyjiw losgelassen werden und durchkommen, evtl. zum Sturm auf die Regierungs- und Präsidialverantwortlichen, dann ist mit dem schlimmsten zu rechnen.

Sofern man diese nicht aufhält.  

19:42 Uhr

Hallo ins Lipperland,

anderswo sind ukrainische Kräfte erfolgreich.

So in Charkiw im Osten, in Tschernyhiw im Norden, oder im Süden: Cherson, Kachiwka.

Unterschätzen Sie bloß nicht den Widerstandswillen der Ukrainer.

Eben war Bürgermeister Vitalij Klitschko live im Fernsehen.

Alles westlich von Kyjiw ist seit den Raketenagriffen am Morgen UNBEHELLIGT.

Die Russen sind vor Kyjiw, aber nicht in der Stadt.

Natürlich haben die Russen ein großes Reservoir an Kanonenfutter und können dies hinterherwerfen …

Beste Grüße aus Galizien

Hans Christian Heinz

19:31 Uhr

Russische Bodentruppen stehen zehn Kilometer nördlich von Kyjiw/Kiew.

Aus Pleskau/Pskow in Russland sind 18 Transportflugzeuge mit Luftlandetruppen unterwegs nach Kyjiw.

Und werden erwartet …

11:55 Uhr:

Russische Hubschrauber setzen Fallschirmjäger bei bei Kyjiw/Kiew ab.

Auch bei Cherson landen russische Fallschirmjäger.
Beides unter Beschuss der ukrainischen Armee. 

9:13 Uhr :

9:53 Uhr Hans Christian Heinz fasst die Lage in Lviv (Lemberg) zusammen:

Hallo,
hier in Lemberg ist alles relativ ruhig.
Zivile Objekte wurden nicht angegriffen. Wohl aber militärische Objekte nahe der Stadt. Sogar Arzneimitteldepots der ukrainischen  Armee wurden zerstört.
Mittlerweile wurde bekannt, dass doch einige russische Raketen abgeschossen wurden.
Die von verschiedenen Seiten in die Ukraine eindringenden russischen Bodentruppen mit Panzern stoßen mal auf massiven Widerstand, andernorts stehen diese vor Städten und warten ab.
Die russische Armee hat wohl schon einige Verluste an Panzern, Flugzeugen und Hubschraubern erlitten.
Im Moment tut sich nicht viel, man erwartet für die kommende Nacht eine Eskalierung.
Jetzt warten wir ab, was die Weltgemeinschaft heute beschließt. Eine Flugverbotszone wäre gut, dass die UNO die NATO beauftragt, alles vom Himmel zu holen, was dort an militärischen Flugobjekten unterwegs ist.
Es scheinen vielerorts russische Agenten in Uniformen mit roten Armbändern unterwegs zu sein. In Luck in Wolhynien haben diese den Fernsehturm zerstört.
Wir bleiben vorläufig in Lemberg.
Vielleicht ist ja alles bald im Guten vorbei.
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

11:47 Uhr:

Hallo ins Lipperland,
bei uns in Lemberg ist momentan alles ruhig. Von der Krim her wird Cherson angegriffen, dort seien momentan schwere Kämpfe.

Bis auf weiteres möchten nicht weg. 
Aber wir dürfen uns bei der ukrainischen Armee Waffen abholen, die registriert werden. Um uns wehren zu können, falls die Russen wirklich bis nach Lemberg kommen sollten. Wenn es darauf ankommt, machen wir davon Gebrauch. Schießen habe ich gelernt.
Vielleicht gehen die Russen in Russland auf die Straße und stürzen Putins Regime …
Beste Grüße aus Galizien
Hans Christian Heinz

9:59 Uhr:

Es gibt auch gute Meldungen:
zwar sind russische Panzer mittlerweile in Charkiw.
Dafür sind andernorts russische Panzer über die Grenzen in die Ukraine gerollt, die Besatzungen sind ausgestiegen und haben sich ergeben.
Wahrscheinlich nichtrussische Völkerschaften.
Aber:
Desinfomation aus Russland: die Ukraine hätte Kursk bombardiert.

8:28 Uhr: Angriffe auf Cherson in der Südukraine von der besetzten Krim aus.

Handy Bilder aus dem Raum Charkiw: Russische Armee beschießt zivile Gebäude, Dörfer …

9:13 Uhr:

Der Militärhafen und die Militärbasis von Odessa sind vollständig zerstört.

Verluste unter Zivilisten.

In der Ostukraine (Tscherkassy) wurde ein Kind auf seinem Fahrrad auf dem Schulweg von russischen Granaten getötet.

Die freie Welt muss uns helfen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

9:03 Uhr:

Die russische Armee marschiert in Charkiw ein.

Angriffe auf Odessa.

Anmarsch auf Kyjiw/Kiew.

Die russiche Armee marschiert in Charkiw ein.
Angriffe auf Odessa.

8:51 Uhr

Lukaschenko, Diktator in Belarus, hat uns auch den Krieg erklärt.

8:06 Uhr:

Korrektur, telefonisch aus Luck:Belarusische Armee im Anmarsch, noch nicht in der Stadt.


Alle Verteidigungsbemühungen der Ukraine sind bisher nicht vergeblich.
Ein Flugzeug und fünf Hubschrauber der Aggressoren abgeschossen.
Die Frontlinien werden überwiegend gehalten.
Jederzeit kann das Internet ausfallen. 
Ukrainische aufsteigende Flugzeuge werden abgeschossen.
Alles aus der Ferne.


Helft uns!!!!!!!!!!!!!!!!!

7:50 Uhr

Krieg!
Soeben Fliegeralarm in Lemberg!


Die belarusische Armee ist in Luck!


Wo ist die freie Welt????????????