Von Weimar lernen – Politische Bildung in Weimar

Anregungen zur politischen Bildung für die LGPZ

Politische Bildung – das ist das Kernanliegen der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte seit 36 Jahren. Inhalte, Schwerpunkte und Formen ändern sich. Die LGPZ hat dabei immer über den Tellerrand hinausgeschaut, um von anderen aktiven Menschen in anderen Regionen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die diesjährige „Themenfahrt“ führte nach Weimar unter dem Motto „Demokratie leben – Weimarer Erinnerungskultur“. Viele Eindrücke dieser Reise finden sich in der ausführlichen Berichterstattung wieder. Eine Frage jedoch bewegt angesichts der Wahlergebnisse zu den Landtagen und zum Europaparlament ganz besonders: Wie kann durch erlebbare politische Bildung – gerade auch für junge Menschen – Demokratie und Vielfalt gefördert werden? In Weimar hat die Reisegruppe der LGPZ dazu beeindruckende Anregungen gefunden – vielleicht auch Anregungen für Lippe?

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LGPZ im Bündnis für Demokratie und Vielfalt

Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte ist Teil des Bündnisses „Lemgo hält zusammen„/ Für Demokratie und Vielfalt. Das Bündnis hat sich vor der Europawahl 2024 gebildet, als auch in Lemgo prominente AfD-Kandidaten in einer Wahlveranstaltung auftraten. In einer Gegen-Demonstration und dem „Europa-Walk“ haben viele Lemgoer gezeigt, dass sie mit der AfD nichts gemein haben und in großer Zahl für Demokratie und Vielfalt auf die Straße gehen. Viele Gruppen, Vereine, IKirchen, öffentliche Institutionen und Betriebe haben sich in Lemgo zu einem Bündnis zusammengeschlossen, das auch weiterhin gemeinsame Aktionen plant. Mit anderen lippischen Aktionsgruppen wird zusammengearbeitet. So wird zum Beispiel für Samstag, den 26. Oktober zur Unterstützung einer Demo in Horn aufgerufen. Siehe hier.

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Kunstfest Weimar 2024: Wunsch nach Demokratie

Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte (LGPZ) schaut seit einiger Zeit mit großem Interesse auf die politischen Entwicklungen in Weimar, führt doch die diesjährige Themenfahrt vom 3. bis 6. Oktober nach Weimar. Die Fahrt steht unter dem Motto „Demokratie leben“ – Weimarer Erinnerungskultur. Dabei wird es bestimmt viel Anregendes und Neues geben – nicht zuletzt nach den aktuellen Wahlergebnissen.

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Auch in Lemgo beeindruckendes Zeichen für Demokratie und Vielfalt

Am Samstag, den 27. Januar – bezeichnenderweise am Tag der Befreiung des KZs Auschwitz – kamen mehr als 2000 Menschen vor dem Lemgoer Rathaus zusammen, um mit Nachdruck für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren. Dazu hatte das Bündnis „Lemgo hält zusammen“ aufgerufen. Alle Wortbeiträge wurden immer wieder durch unterstützenden Beifall unterbrochen. Unter den Rednern waren Bürgermeister Marcus Baier, der Geschäftsführer des Innovation Campus Lemgo, Joachim Höper, der Schülersprecher Lemgos, Daniel Ridderbusch, und Detlef Höltke vom Verein „Stolpersteine und Frenkelhaus“. Pastorin Ulrike Bell moderierte die Kundgebung, die mit der „Umarmung“ des Rathauses und der Kirche St.Nicolai in einer langen Menschenkette endete.

Die bewegendste Rede hielt Pfarrer Matthias Altevogt. Er erinnerte daran, wie 1942 die letzten 22 Juden, darunter Karla Raveh mit ihrer Familie, genau von diesem Lemgoer Marktplatz mit einem Bus ins Konzentrationslager gebracht wurden. Pastor Altevogt wurde konkret mit seiner Forderung nach Mut und Zivilcourage:

„Wenn eine Diktatur sich durchsetzen will, kann es nur geschehen, wenn die Mehrheit mitmacht oder es geschehen lässt. Wenn Du Feuerwehrmann bist und jemand sagt: „Wir wollen Synagogen, Moscheen und Flüchtlingsunterkünfte anzünden. Du sollst nur die Nachbarhäuser schützen.“, dann sage: „Ich rette jeden und schütze jedes Haus.“ Wenn du Polizist bist und jemand sagt: „Heute jagen wir Flüchtlinge, guck weg.“, dann sage: „In unserer Stadt wird niemand gejagt.“ Wenn du Arzt oder Pfleger bist und jemand sagt: „Den behandelst du nicht.“, dann sage: „Ich behandle jeden.“ Wenn du in der Verwaltung arbeitest und den Bus für die Deportation bestellen sollst, dann sage: „Nein, ich halte mich ans Grundgesetz.“ Wenn du Mensch bist und jemand sagt: „Den machen wir jetzt fertig.“, dann sage: „Jeder Mensch ist meine Schwester und mein Bruder. Ich stelle mich an seine Seite.

Im Namen der Initiative „Lemgo hält zusammen“ betonte Pastorin Bell, dass im Laufe des Jahres weitere gemeinsame Aktionen für Demokratie und Vielfalt geplant seien.

Der Lemgoer Initiative können weitere Bürgerinnen und Bürger, Gruppen, Vereine und Unternehmen beitreten und sich engagieren, z.B. auch mit eigenen Beiträgen und Vorschlägen. Hier bietet das Bündnis „Lemgo hält zusammen“. online die Möglichkeiten dazu.