„LGPZ vor Ort“ in Hörstmar

Leader-Regionalmanagerin Susanne Weishaupt vor dem Dorfbegegnungszentrum in Hörstmar

„LGPZ vor Ort“ ist das neue Veranstaltungsformat der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte. In der Premierenveranstaltung besuchten mehr als 2o LGPZ-Mitglieder ein beeindruckendes Leader-Projekt, das Dorfbegegnungszentrum in Lemgo-Hörstmar. Susanne Weishaupt, die Regionalmanagerin von „3-L-in Lippe“ beschrieb zunächst den europäischen Rahmen mit der besonderen Förderung des ländlichen Raumes durch die europäische Union. In der ersten Projektphase von 2016 bis 2021 sind nicht weniger als 3 Millionen Euro in Projekte in Lage, Lemgo und Leopoldshöhe investiert worden. Sie stellte einige beeindruckende Projekte kurz vor, die auf Vorschläge und Initiativen von örtlichen Gruppen und Vereinen zurückgehen. Eigenarbeit bzw. finanzielle Eigenanteile machen dann die EU-Förderung möglich.

In Hörstmar war Thorsten Sagner von Anfang an aktiv beteiligt an der Idee, aus der nicht mehr benötigten alten Schule ein modernes Dorfbegegnungszentrum zu machen. Er schilderte die Anfangseuphorie bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern, die ersten Erfolge mit ihren Vorschlägen, die Zustimmung der Leader-Gremien, dann aber auch die „Mühen der Ebene“ mit Unterbrechungen des Planungsprozesses durch die Flüchtlingskrise und durch Corona, dann aber mit der Fertigstellung im vergangenen Jahr. Mit der Förderung in Höhe von 329.000 Euro entstand ein multifunktionales Dorfbegegnungszentrum.

Die angrenzende Feuerwehr nutzt die Gemeinschaftsräume ebenso wie andere Vereine und Gruppen. Im „Gesundheitskiosk“ findet niedrigschwellige medizinische und pflegeorientierte Beratung statt. Der psychosoziale Verein „Dach e.V. betreibt das Dorfcafe als integratives Beschäftigungsprojekt. Besonders ältere Menschen besuchen zurzeit das Cafe.

Sabine Soltau, die Leiterin des Dorfcafe-Projekts, versicherte, der in der LGPZ-Veranstaltung angebotene Kuchen sei „mit Liebe“ gebacken worden. Er wurde von den Anwesenden mit Genuss verzehrt. Die Geschäftsführerin des Vereins Dach e.V., Anja-Katrin Schneider, beschrieb die herausfordernden Aufgaben bei der Betreuung oft auch junger Problemfälle und gab einige Erläuterungen zur Geschichte psychischer Betreuungsangebote. Hier weitere Informationen.

Sogar die aktuellen Koalitionsgespräche mit der beabsichtigten kontrollierten Freigabe von Cannabis kamen zur Sprache und wurden sehr kritisch eingeschätzt.

Susanne Weishaupt hob am Ende noch einmal hervor, dass Bürgerbeteiligung eine zentrale Bedingung für die Leader-Förderung sei und beschrieb den gerade neu angelaufenen Prozess mit dem Angebot an alle Anwesenden, diesen Prozess zu beobachten oder sich selbst zu beteiligen. Diese Möglichkeit stehe allen Interessierten über die Website von „3-L in Lippe“ offen.

Die LGPZ-Idee, in der europäischen Zukunftskonferenz ein Internet-Portal vorzuschlagen mit der Präsentation interessanter Leader-Projekte aus verschiedenen Ländern und Regionen, sah Susanne Weishaupt als erstrebenswert an. Das sei vielleicht ein Anstoß, auch einmal internationale Kontakte zu Leader-Gruppen in anderen Ländern aufzunehmen, erläuterte der stellvertretende LGPZ-Vorsitzende Rolf Eickmeier.

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