1. Reisetag

Nein, die Reisenden der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte tanzten in Aachen aus Freude über den Regen nicht auf der Straße, wie Reiseleiter Werner Damm aus Trockenregionen von Süd-Italien berichtet hatte. Sie kamen aus dem Rathaus, in dem sie über den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen diskutiert hatten, und suchten nach einem trockenem Restaurant.

Im Rathaus hatten sie von dem Geschäftsführer der Karlspreis-Stiftung und einem Mitglied des 17-köpfigen Auswahlgremiums einiges über die mehr als 60-jährige Geschichte dieses renommierten Preises erfahren, dabei festgestellt, dass in den letzten Jahren eine Ausweitung der Karlspreis-Aktivitäten stattgefunden hat mit einer Fülle von öffentlichen Veranstaltungen und dem Jugend-Karlspreis. Es solle nicht nur eine elitäre Veranstaltung bleiben, wurde betont.

Offensichtlich jedoch ist die Tatsache, dass in mehr als 60 Jahren nur sechs Frauen ausgezeichnet wurden. Im Auswahl-Kuratorium ist zurzeit keine Frau. In der Diskussion konnte dafür keine überzeugende Erklärung geliefert werden, aber am Ende stand die Auffforderung: „Wählen sie Frauen in verantwortliche Positionen, wir zeichnen sie dann aus.“

In der Führung durch den Dom wurden die gesicherten und ungesicherten historischen Erkenntnisse in humorvoller Weise so dargestellt, dass der Pragmatismus der Aachener mit Helden – und Heiligenverehrung, Reliquienkult und ähnlichen religiösen Wünschen immer auch vorteilhaft und nutzbringend war.

 

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2. Reisetag

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3. Reisetag: Luxemburg

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4. Reisetag: Das Grauen von Verdun

Ein nachdenklicher Tag – 300 000 Tote aus Frankreich und Deutschland allein auf den Schlachtfeldern um Verdun, dazu weit über 400 000 Verwundete. Unvorstellbares Leiden für die fast 500 000 Soldaten auf beiden Seiten, immer selbst vom Tod bedroht und immer angehalten, die anderen in möglichst großer Zahl zu töten.

Heute ein Ort der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland. Die Reisegruppe der LGPZ versuchte, sich zunächst in den unterirdischen Gängen des Fort Douaumont vorzustellen, wie es ist, wenn dort Tausende zusammengepfercht sind, allerdings auch wechselweise eine Eroberung erleiden.

Das Grauen nimmt zu, wenn die zentrale Gedenkstätte, das „Beinhaus von Douaumont“ erreicht wird: Zunächst in Reih und Glied mehr als 16.000 weiße Grabkreuze, der Name des toten französischen Soldaten auf einem Messingschild, vor jedem Kreuz eine ausgeblühte Rosenpflanze. In dem großen Gewölbebau Erinnerungsplatten an Wänden und Decken. Beim Gang um das Gebäude herum neues Grauen und unfassbare Betroffenheit beim Blick durch die Kellerfenster: Die Knochen von 160 000 deutschen und französischen Soldaten liegen dort übereinander auf großen Haufen – auf den Schlachtfeldern eingesammelt.

Im anschließenden Museumsbesuch wurde anschaulich dargestellt, wie der erste Weltkrieg insgesamt und in der Region vorbereitet wurde und schließlich in der Katastrophe von Verdun endete.

Etwas Erleichterung brachte dann die kurze Stadtführung in Metz, wie es scheint, eine historisch interessante, vor allem heute sehr lebendige Stadt. Die Führung endete natürlich in der imposanten Kathedrale.

Der Abend endete mit dem traditionellen „Fein-Sitzen“ in einem vorzüglichen Saarlouiser Restaurant.

 

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5. Reisetag: Villeroy & Boch – Porzellan aus Mettlach/Saar