
„Ich würde mich freuen, wenn sich schulische und außerschulische Träger aus OWL für eine europapolitische Bildungswoche bzw. eine internationale Begegnung in Weimar finden und wir gemeinsam ein Programm und Termin für z. B. 2026 vereinbaren können.“ Das schreibt Steve Eichler, Bildungsreferent der Europäischen Jugendbildungs- und -begegnungsstätte in Weimar an die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte.
Die LGPZ-Themenfahrt 2024 führte kurz nach der Landtagswahl in Thüringen nach Weimar und Erfurt. Dabei gab es ein sehr anregendes Gespräch mit Steve Eichler, der an dem Tage gerade von einem internationalen Treffen aus Italien zurückkam. Es wurden die Möglichkeiten und Notwendigkeiten politischer Bildung diskutiert, durch die junge Menschen im europäischen Verbund angesprochen werden könnten. Die Europäische Jugendbildungs- und -begegnungsstätte im historischen Stadtzentrum von Weimar bietet dafür beste Bedingungen. Das könnte doch auch für Jugendgruppen – schulische oder außerschulische – aus Lippe ein interessanter Lernort sein?
Lippische Jugendgruppen nach Weimar ?
Die LGPZ gibt dazu gern weitere Informationen, kann Kontakte vermitteln oder auch inhaltliche und organisatorische Anregungen geben. ( Kontakt: info@lippische-gesellschaft.de )
Diese Frage gewann während der Themenfahrt noch zusätzliche Dringlichkeit, weil in Weimar und Erfurt Gespräche mit vielen demokratisch äußerst engagierten Menschen stattfanden, die in den Gedenkstätten, in den Theatern, in der Stadtverwaltung und Bildungsinstitutionen sehr beeindruckende Arbeit leisten.
Beispielhaft war eine Diskussion mit der 1. Beigeordneten der Stadt Weimar, in der deutlich wurde, dass die Wirksamkeit der bisherigen Bemühungen um demokratische Überzeugungen vielleicht durch neue Beteiligungsmöglichkeiten ergänzt werden müssten. Es herrschte Einigkeit, dass das Buch „Uneins vereint“ von Steffen Mau eine wichtige Diskussionsgrundlage sein könne, um die unterschiedlichen politischen Traditionen im Osten und im Westen zu beachten und vielleicht gerade in den neuen Bundesländern neue Formen der Beteiligung auch Vorbild für die alten Bundesländer werden könnten.
Hier die Berichterstattung zu der Themenfahrt im Oktober 2024
Fortsetzung der Diskussionen in der LGPZ
Diese anregende Fragestellung wird seitdem in verschiedenen Gesprächsrunden innerhalb der LGPZ weiter erörtert und hat zu der Übereinkunft geführt, auch in den Themenfahrten der Jahre 2025 und 2026 dazu weitere Erkenntnisse zu sammeln. 2025 geht es im Oktober nach Breslau, wo die politische Bildung im Lichte der deutsch-polnischen Beziehungen in Europa im Mittelpunkt steht. Im Jahre 2026 soll es nach Chemnitz gehen, der derzeitigen europäischen Kulturhauptstadt. Es geht natürlich um die Frage, welchen Beitrag kulturelle Initiativen und bürgernahe Projekte für politische Bildung leisten können.