Erinnerungskultur für die LGPZ ganz wichtig

Nein, das darf man nicht vergessen. Am 22. Juni 1941 begann der Krieg gegen die Sowjet­union („Unternehmen Barbarossa“). Während des Krieges gerieten mehrere Millionen sowjetische Angehörige der Roten Armee in deutsche Kriegs­gefangenschaft. Insgesamt gab es im Jahre 1941 im Deutschen Reich 80 Stammlager (Stalag). ­Besonders aufgrund der schlechten Lebensbe­dingungen in den Lagern und Arbeitskommandos („Vernichtung durch Arbeit“), starben ungefähr 3 bis 3,5 Millionen sowjetische Kriegsgefangene.

Auch wenn dies mehr als 75 Jahre her ist, kann man die internationale Politik ohne diesen Hintergrund nicht verstehen und jeder aktive Politiker/jede Politikerin muss mit diesen Erinnerungen und Kenntnissen internationale Fragen betrachten.

Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte will sich exemplarisch mit einem „Stalag“ in der Region beschäftigen, dem „Stalag 326“ in der Nähe Stukenbrocks. Es gibt zurzeit Ideen und Initiativen, das ehemalige Lager zu einer nationalen Gedenkstätte auszubauen.

Dabei soll die Besonderheit des Ortes herausgestellt werden – seine Nutzung zunächst als sowjetisches Kriegsgefangenenlager mit 65.000 Toten, nach 1945 als Internierungslager für Nazi-Größen und ab 1948 als Lager für Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Die LZ berichtet am 19.02.2020 auf Seite 5, dass das renommierte „Atelier Brückner“ bis Ende Juni eine sehr konkrete Machbarkeitsstudie vorlegen wird.

Die Initiative „Blumen für Stukenbrock“ veranstaltet seit langem eine jährliche Gedenkfeier. Sehr beeindruckend im Jahre 2019 die Rede des Schauspielers Rolf Becker – hier dokumentiert und zum Lesen sehr empfohlen.

Die LGPZ plant gerade eine Fahrt dorthin – angedacht ist der 22. Mai.

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