Menschenwürde im Mittelmeer?

Seit Caroline Schröder aus Barntrup vor einem Jahr in einer „Politik-am-Samstagvormittag“-Veranstaltung in Lemgo ihre Erlebnisse bei Seenotrettungsaktionen im Mittelmeer und ihre Eindrücke im Flüchtlingslager auf Lesbos beschrieb, hat dieses Thema die Mitglieder der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte nicht mehr los gelassen.

Besonders die Aktivitäten der zivilen Rettungsorganisation „Sea Watch“, für die Caroline Schröder arbeitet, werden seitdem von vielen beobachtet. Nicht zuletzt deshalb führte die diesjährige Themenreise nach Malta, einem Brennpunkt des europäischen Flüchtlingsdramas. Dem dort monatelang unrechtmäßig festgehaltenen Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ sollte ein Besuch abgestattet werden. Zwei Tage vor dem Besuch wurde das Schiff von den maltesischen Behörden freigegeben und ist inzwischen wieder rettungsbereit.

Die LGPZ-Reisegruppe hat dann mit der Besatzung eines anderen ebenfalls dort festgehaltenen Rettungsschiffes diskutieren können. (Hier der Bericht darüber.) Malta ist ausführendes Organ der EU-Abschottungspolitik.
Besonders beklemmend ist die Tatsache, dass Rettungsaktionen kriminalisiert werden, aber die kriminelle libysche Küstenwache von der EU finanziell massiv unterstützt wird. 

Diese Politik habe nichts mit der Verpflichtung der EU-Staaten zur Einhaltung und zum Schutz der Menschenwürde zu tun, sagt Ruben Neugebauer, der Gründer von Sea Watch in einer Rede. „Die Menschenwürde ist unantastbar“, daran müsse sich unser Handeln und die Politik orientieren, verlangt er.

Zur Situation der Flüchtenden im Mittelmeer, der hohen Todesrate und zu dem unermüdlichen Einsatz von Sea Watch und anderen Organisationen finden Sie die nachfolgenden Informationen von Johannes Bayer, dem jetzigen Vorsitzenden und Einsatzleiter von Sea Watch. 

Diesen Beitrag teilen:

Kommentare sind deaktiviert.