Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte (LGPZ) schaut seit einiger Zeit mit großem Interesse auf die politischen Entwicklungen in Weimar, führt doch die diesjährige Themenfahrt vom 3. bis 6. Oktober nach Weimar. Die Fahrt steht unter dem Motto „Demokratie leben“ – Weimarer Erinnerungskultur. Dabei wird es bestimmt viel Anregendes und Neues geben – nicht zuletzt nach den aktuellen Wahlergebnissen.
„Kunstfest Weimar“für Demokratie
Besonders beeindruckend war das Programm vom diesjährigen „Kunstfest Weimar“ mit der zentralen Aufforderung „Wähle für unsere Demokratie“. Schon seit 1990 gibt es alljährlich das „Kunstfest Weimar“. Es ist Thüringens größtes und bekanntestes Festival für zeitgenössisches Theater und Musiktheater, Tanz, Performance, und Installation, bildende Kunst, Film, Video und Konzerte unterschiedlicher Stilrichtungen. Kurz vor der Landtagswahl waren Kunst und Politik eng miteinander verknüpft im Engagement für Freiheit und Demokratie. Hier weitere Informationen. Margret Kohorst, Vorstandsmitglied LGPZ) schreibt: “ Wir hören und lesen oft nur von denen, die sich von der Demokratie abwenden. In Ausstellungen, in Konzerten, Opern, Theasterabenden, Diskussionsrunden u.a. rüttelt das Festival in Weimar auf und setzt Akzente für die Demokratie.
Komplizierte Demokratie heute
Es liegt nahe, dass die LGPZ bei ihrem Aufenthalt in Weimar auch sehr interessiert auf die Wahlergebnisse der Landtagswahl vom 1. September, aber auch auf die Kommunalwahl in Weimar vom 26. Mai schaut. Schon in unserem Einführungstext für die Themenreise hatten wir von der „komplizierten Demokratie heute“ gesprochen. Die Ergebnisse der Landtagswahl machen die demokratische Politik in Thüringen und in Weimar noch komplizierter.
Hohe Wahlbeteiligung – starke AfD – schwierige Regierungsbildung
Bevor der Blick auf die Parteienanteile fällt, sollte positiv hervorgehoben werden, dass die Wahlbeteiligung auf deutlich über 70 Prozent gestiegen ist. Schauen wir nun auf die Wahlergebnisse in Thüringen insgesamt und auf die Ergebnisse in den zwei Weimarer Wahlkreisen. Die Ergebnisse sind durchaus differenziert ausgefallen, z.B. in der unterschiedlichen Gewichtung der Erst- und Zweitstimmen in den unterschiedlich strukturierten Wahlkreisen.
Im Wahlkreis Weimar I/Weimarer Land II gewinnt das Direktmandat der Kandidat der AfD Peter Gerhardt, die AfD ist auch bei den Zweitstimmen vorn. Genaueres hier:
Den Wahlkreis Weimar II holt Ulrike Grosse-Röthig (Die Linke) und die CDU erringt die meisten Zweitstimmen. (Hier mehr)
Kommunalwahlergebnisse auch kompliziert
Margret Kohorst hat sich die Ergebnisse vom 26. Mai näher angesehen und in der Übersicht zusammengestellt.
Interessant ist neben der Schwierigkeit, Mehrheiten ohne die AfD zu bilden, das starke „weimarwerk“. Dieses Bürgerbündnis beschreibt sich selbst folgendermaßen: „Das weimarwerk bürgerbündnis e.V. ist als Verein im Ehrenamt organisiert, ohne Parteizwang, eigenständig und unabhängig von der etablierten Parteienlandschaft. ( Hier mehr )
Viele Fragen und Anregungen
Wenn die LGPZ-Reisegruppe Anfang Oktober in Weimar ist, werden viele Fragen gestellt und diskutiert werden können. Es werden bestimmt dabei einige neue, ungewohnte politische Zusammenhänge auftauchen. Es wird auch viele Kunst- und Kulturanregungen geben, die Geschichte der Demokratie in Deutschland wird im Zentrum stehen. Alle sind gespannt und freuen sich darauf.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht,
die Reise war ein unvergessliches Erlebnis