Die Digitalisierung erfasst uns alle – in der Arbeitswelt

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Die Digitalisierung der Gesellschaft macht Riesenfortschritte – ob wir wollen oder nicht und oft bemerken wir es garnicht mal sofort. Dennoch ist es wichtig, früh genug Bescheid zu wissen und ein realistisches Bild über die großen Gefahren und erst recht über die vielfältigen Chancen zu bekommen. „Ohne neues Wissen und ohne Bereitschaft, selbst dazuzulernen, geht es mit Sicherheit nicht“, sagt die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte. Deshalb hat es schon verschiedene Informationsgespräche und auch schon öffentliche Veranstaltungen gegeben.

„Wir werden dies verstärkt fortsetzen“, kündigt Vorstandsmitglied Friedrich Wilhelm Held an, „und dazu immer auch andere Neugierige und Interessierte einladen“. Das Vorstandsteam hatte vor einiger Zeit bereits die Hochschule OWL besucht, um einen Eindruck zu bekommen von den Entwicklungen neuer Formen vernetzter Produktion, „Industrie 4.0“ genannt. Sich selbst steuernde und optimierende Produktionsvorgänge wurden in der „Smart factory“ gezeigt. Von der Planung, Organisation, Produktion, Vertrieb und Logistik – bis zum Kunden und seinen speziellen Wünschen ist alles digital im Internet miteinander vernetzt und steuert sich quasi selbst. Dabei wurde deutlich, in welch beispielhafter Weise ostwestfälische Hochschuleinrichtungen und technologisch weit entwickelte OWL-Firmen anwendungsorientiert zusammenarbeiten. „It´s OWL“ – der Name für diesen Verbund, gehört zu den deutschlandweiten Leuchtturmprojekten. Nur so ist es möglich, hohe EU- und Bundesforschungsmittel zu bekommen oder Fraunhofer-Institute in Lemgo und in der Region anzusiedeln.

Natürlich gibt es viele Fragen, weil die Entwicklungen schon jetzt und in Zukunft verstärkt die Anforderungen an die Beschäftigten verändern, weil auch manche Tätigkeiten wegfallen und andere entstehen. Wie können die Beschäftigten damit Schritt halten? Welche Rolle spielt dabei die verstärkte Weiterqualifizierung? Wie verändern sich die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen? Wie verändert sich das  Verhältnis von Arbeit und Freizeit? Wird es einen Abbau von Arbeitsplätzen geben oder „nur“ dramatische Tätigkeitsveränderrungen? Und welchen Einfluss haben die Betroffenen auf diese Entwicklungen? Wie werden die jungen Menschen in der Schule auf diese Veränderungen vorbereitet? Welche Bedeutung haben die neuen digitalen Vernetzungsmöglichkeiten für kleinere Betriebe?

Die Möglichkeiten von Architektur, Bauwesen und -handwerk, auch des Handwerks in nahezu allen anderen Bereichen wird sich im Zuge der Internet-Digitalisierung drastisch verändern. Vernetzte Planungs-, Produktions- und Bauprozesse sind schon jetzt an der Tagesordnung – beispielhaft erklärt dies zum Beispiel die Schüco-AG unter der Überschrift „Schüco vernetzt alle Beteiligten“. Vor kurzem wurde in einem Artikel der LIPPISCHEN LANDESZEITUNG anschaulich beschrieben, wie zum Beispiel Bauhandwerker mit einer Datenbrille arbeiten, in der sie notwendige Maße und Bauanweisungen lesen können und abschließend den Vorgang selbst exakt kontrollieren und die Ergebnisse speichern können. All das ist nicht Phantasie, sondern bereits Wirklichkeit.

Diese und viele weitere Fragen – gerade auch im Bereich der Verwaltungstätigkeiten – müssen weiter diskutiert werden. Der Vorstand der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte wird sich bemühen, kompetente Gesprächspartner in der Hochschule und einheimischen Betrieben und Verwaltungen zu finden, möglichst aber auch bei betroffenen Arbeitnehmern und ihren Gewerkschaften.

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