LGPZ erlebt das „Hermanneum“

Nachdem am 18. November Ministerpräsident Wüst das neue Besucherzentrum am Hermannsdenkmal offiziell eingeweiht hatte, war wenige Tage später eine LGPZ-Besuchergruppe „vor Ort“. LGPZ-Vorsitzender Arne Brand, der für den Landesverband Lippe wesentlich an der Planung und Durchführung dieser zukunftsweisenden interaktiven „Erlebniswelt“ beteiligt war, konnte Ziele und Absichten dieses Projekts sehr fachkundig erläutern. „Hier ist ja wirklich etwas Neuartiges und Spannendes entstanden“, hieß es von LGPZ-Mitgliedern bei den noch etwas zögerlichen Versuchen am Touchscreen-Tisch. „Für Jüngere muss das ja besonders interessant sein.“

Wer also könnte kompetenter mit Insider-Erläuterungen über das „Hermanneum“ informieren als Arne Brand?

Der Hermann ist das herausragende Symbol der lippischen Zeitgeschichte

Die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte befasst sich mit relevanten Themen der lippischen Zeitgeschichte direkt vor Ort. Da darf ein Besuch am Hermann natürlich nicht fehlen, schon gar nicht, wenn dort so etwas faszinierendes Neues wie das Hermanneum eingerichtet wird.

Der Hermann ist das herausragende Symbol der lippischen Zeitgeschichte, von daher für uns natürlich von zentraler Bedeutung! Das „Hermanneum“, die neue Erlebniswelt am Hermannsdenkmal, dient als Besucherzentrum, um Besuchern einen Überblick über das Areal und die Möglichkeiten zu verschaffen. Dabei sollten Inhalte nicht über lange Texte, sondern durch Interaktion vermittelt werden. So werden verschiedene Formate genutzt. Man kann sein Wissen interaktiv testen, einer Influencerin zuhören, die einen Podcast mit historischen Personen aufnimmt und ebenfalls das Denkmal in einem Computerspiel verteidigen. Die Verteidigung erfolgt nicht gegen angreifende Römer wie man vermuten könnte, sondern gegen moderne Verschmutzungen und Umweltbelastungen. So kann die Tätigkeit eines Denkmalschützers nachvollzogen werden.

Vor Ort wird auch das gesamte Areal übersichtlich dargestellt. Am Hermann muss keine Geschichte erfunden werden, die Nutzung des Areals der Grotenburg ist bereits seit 2500 Jahren nachgewiesen. Dazu kommt die Baugeschichte des Areals, die Zeichentische, die Bandel zur Erbauung des Denkmals nutzte.Die moderne Form der Darstellung hebt sich dabei von anderen Besucherzentren und Museen deutlich ab. Am Hermann verschmilzt die Umgebung mit dem Besucherzentrum genauso wie das digitale mit dem analogen. So kann die reiche Geschichte des Ortes auf moderne Weise nachvollzogen werden.

Das Denkmal wird auch in den europäischen Kontext eingebettet. Der Reflexionsbereich lädt mit seinem Ausblick und dem Anblick auf die anderen Denkmäler mit vergleichbarem Hintergrund dazu ein, den europäischen Kontext damals und heute zu betrachten.Gerade das ist eine interessante Frage der Zeitgeschichte. Hier wird nicht nur die deutsche Sicht auf eine historische Figur deutlich, sondern auch, wie unsere Nachbarvölker mit ihrer Sichtweise umgehen. Europäische Integration im Laufe der Zeit zeigt uns, dass wir Teil einer fortlaufenden Geschichte in einem eigenen Kapitel sind, aber nicht einzigartig.

Im Hermanneum werden Besucher aller Altersklassen angesprochen. Für Kinder gibt es eine extra Kinderspur für spannende Entdeckungen in der richtigen Höhe. Blickfang der Ausstellung ist natürlich die 2,50m hohe, detailreiche Statue des Hermanns. Da können alle Details entdeckt werden, die man aufgrund der Höhe am Original nicht einsehen kann. So kann jeder seine eigenen Details des Denkmals entdecken, das finde ich sehr spannend.

Highlight ist natürlich das beeindruckende Panorama Kino. Hier wird ein Film über die Entwicklung des Denkmals im Laufe seiner Geschichte in epischer Breite gezeigt. Das ist optisch wie inhaltlich die richtige Form der Darstellung und rundet das Bild im wahrsten Sinne des Wortes ab.(Arne Brand)

Fotoeindrücke aus dem „Hermanneum“

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