Kritische Fernsehdokumentation über Lemberger Bürgermeister

Wie Herr Heinz aus Lemberg berichtete, hat Andrij Sadovyj die Bürgermeisterwahl in Lemberg in der Stichwahl klar gewonnen. Da die von ihm gegründete Partei „Selbsthilfe“ inzwischen drittstärkste Kraft im Kiewer Parlament ist, trauen ihm manche politischen Beobachter zunehmenden Einfluss auf die Politik der gesamten Ukraine zu. Andrij Sadovyj erklärte in dem Gespräch mit der Reisegruppe der Lippischen Gesellschaft die deutsche CDU als Vorbild. Er will insbesondere Formen kommunaler Selbstverwaltung aufbauen und sieht darin ein Mittel gegen die allgegenwärtige Korruption. Kritiker halten dies für nicht glaubwürdig. 

Wie in einer Fernsehdokumentation gezeigt werden soll, ist Andrij Sadovyj selbst in das korruptive System stark verstrickt. Der Film ist über Youtube zu sehen.  Alina Shevchuk, eine ukrainische Studentin, hat sich den Film angesehen und für die Lippische Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte eine aufschlussreiche Zusammenfassung geschrieben. Alina Shevchuk macht zurzeit ein Praktikum in Bad Salzuflen und wird in der Mitgliederversammlung der Lippischen Gesellschaft am 24.11.2015 anwesend sein.

Alina Shevchuks Zusammenfassung des Filminhalts:

Der Film heißt „Das Geheimnis des Rathauses: Der Anfang“

Man muss sofort sagen, dass es ein Auftragsfilm ist. Die Autoren dieses Filmes sind Journalisten eines westukrainischen Fernsehsenders „ZIK“. Sie haben eine Untersuchung über das Leben und die politische, berufliche Tätigkeit des ukrainischen Bürgermeisters von Lviv Andrij Sadovyi gemacht. Und der Firmeninhaber von den Fernsehsender will den  Buergemeister absetzen. Das ist die Ziel von dem Film.

Andrij Sadovyi – ist ein ukrainischer Politiker, liberaler Aktivist, seit 2006 Bürgermeister von Lemberg (auch Lviv) und seit 2012 Vorsitzender der Partei Samopomitsch (Selbsthilfe). A. Sadovyi hat das Image des verantwortlichen, ernsten Menschen. Er macht viel für die Stadt, bemüht sich, Lviv zu entwickeln. ZIK Journalisten aber haben eine andere Meinung über den Bürgermeister von Lviv. Die deuten an, dass A. Sadovyi sein Amt und Dienststellung für seine eigenen Zwecke ausmünzt.

Die erste Frage, die an A. Sadovyi gestellt wurde: Wo hat er das Geld gefunden, um das Haus zu bauen, das kalt 3 895 000 grvn. kostet und 702 м² groß ist. Übrigens, seine Villa ist in Naturschutzpark gebaut. Laut dem ukrainischen Gesetz ist es verboten, in solchen Gebieten überhaupt etwas zu bauen. Der Bürgermeister hat das Gesetz verletzt, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Bürgermeister sagte, er habe seine alte Wohnung verkauft. Annähernder Preis der Wohnung ist 1 280 000 grvn., das Haus kostet 5 283 000 grvn., also der Unterschied ist 3 888 000 grvn, so hat Sadovyi solches Geld gefunden, konnter er nicht beantworten. Er nur sagt, dass er viele gute Freunde hat. Aber dieses Geld wurden unehrlich verdient und Bürgemeister stehle diesen Geld im Staatsbudget.

Viele Politker wohnen in der Ukraine auf Staatskosten. Sie haben ein kleines Gehalt, aber sehr große Häuser und teure Autos, die kann man nicht fur ehrhlich verdientes Geld in der Ukraine kaufen.

Andrij Sadovyi wurde auch für Kooperation und Mitarbeit mit russischen Politikern, die Anrüchigkeit haben, beschuldigt. Ihm wurden auch Geldmachenschaften, Nichtvollziehung der Anlage und des Versprechens zugeschrieben. Alles Aussagen über Schuld des Bürgermeisters sind aktenmäßig und mit Interviews bestätigt.

Weil in der Ukraine, in 2014, diese traurigen und bedeutenden Ereignisse waren, nicht nur Kuiw, sondern auch Lemberg eigene Revolution hatte, aber war Sadovyj nicht in unserem Land.

SO, warum ist das Auftragsfilm? Ich bin sicher, dass man über alle Politiker in der Ukraine einen solchen Film machen kann. Es ist auch die Möglichkeit, einen Film über Vorteile von  Bürgemeister zu machen.“

Eine ausführliche Beschreibung der Ergebnisse der Kommunalwahlen 2015 liefert die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung.

Zur Ergänzung eine Reportage des Deutschlandfunks über die Wiederwahl Vitali Klitschkos als Bürgermeister in Kiew.

Um eine Brücke zu schlagen zu den Fragestellungen der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte eine Deutschlandfunk-Reportage über die Kulturentwicklung in der Ukraine als Teil des Aufbaus einer selbstständigen Bürgergesellschaft – auch unterstützt durch das Goethe-Institut. Hier zu lesen und zu hören.

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