Der Bürgermeister von Lviv (Lemberg) ist in der Stichwahl mit klarer Mehrheit wiedergewählt worden. Die Reisegruppe der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte hatte am 07.10.2015 im Lemberger Rathaus ein längeres Gespräch mit ihm. Nun hat Andrij Sadovyj die Wahl klar zu seinen Gunsten entschieden. Auch er ist in den politischen Diskussionen keineswegs unumstritten. Er ist Teil des Systems, das sicherlich einer grundlegenden Reform bedarf, besser vielleicht sogar einen grundlegenden Neuaufbau bräuchte. Auf diese Zusammenhänge ist in den politischen Diskussionen während der diesjährigen Themenreise immer wieder hingewiesen worden.
Auszüge aus einer kritischen Fernsehdokumentation sollen zum Nachbereitungstreffen der Themenreisenden – voraussichtlich am 3. Dezember – aufbereitet und präsentiert werden. Zurzeit werden gerade die notwendigen Übersetzungen vom Ukrainischen ins Deutsche und die notwendigen Zusammenfassungen erstellt.
Hier die ersten Informationen des Reiseleiters Hans Christian Heinz (Lviv) über die Ergebnisse der Kommunalwahlen in der Ukraine:
„Liebe Lemberg-Reisende,
ganz kurz die Mitteilung, daß nach dem Schließen der Wahllokale vor gut einer Stunde die „Nachwahlumfragen“ verschiedener demoskopischer Institute folgendes Ergebnis für Lemberg wiedergeben:
Andrij Sadovyj liegt mit ca. 48,6 % der Stimmen uneinholbar vorne. Der Nächstplatzierte der über zehn weiteren Kandidaten kommt auf etwa 14,6 %.
Es bleibt bei uns also alles beim alten …
In Kyjiv (Kiev) führt der Ex-Boxer Volodymyr Klitschko mit aktuell 40,4 % ebenso deutlich.
In Dnipropetrovsk liegt der pro-westliche Kandidat mit um 46 % deutlich vor dem Kandidaten des „Oppositionellen Blocks“ (der Nachfolgeorganisation der ehemaligen „Partei der Regionen“ des geflohenen Präsidenten Viktor Janukowitsch) mit etwa 32 %.
In Charkiv hat der seit über einem Jahrzehnt amtierende Bürgermeister Gennadij Kernes mit über 59 % klar die Wahl für sich entschieden, der aussichtsreichste Gegenkandidat (der Partei „Samopomich“ von Andrij Sadovyj) kam auf rund 15 %.
Beste Grüße aus der Ukraine“
Eine aufschlussreiche Einschätzung der politischen Entwicklung in der Ukraine.